Pflicht erfüllt, mehr nicht
TSV Essingen besiegt Absteiger SV Zimmern mit 4:1 (1:1)
ESSINGEN (tsve) - Am 27. Spieltag der Fußball-Verbandsliga hat der TSV Essingen den Tabellenletzten und bereits feststehenden Absteiger SV Zimmern empfangen. Am Ende hat sich der Gastgeber standesgemäß mit 4:1 (1:1) durchgesetzt, ohne dabei zu glänzen. „Donnerstag Kreuzbandriss, Freitag BlinddarmOP, dann der Nasenbeinbruch - mich hätte es fast nicht gewundert, wenn wir gegen Zimmern auch noch verloren hätten“, flüchtet sich Essingens Trainer Norbert Stippel in Galgenhumor. Aber der Reihe nach.
Stippel warnte bereits im Vorfeld, dass das Spiel gegen den Absteiger kein Selbstläufer werde - und er sollte recht behalten. Nach der schlimmen Verletzung von Kapitän Simon Köpf (Kreuzbandriss sowie Innenund Außenmeniskus gerissen) ist auch noch der zweite Stamminnenverteidiger, Simon Fröhlich (Blinddarm-OP), ausgefallen. Stippel stellte auf eine Dreierkette in der Verteidigung um, in der zentral der wiedergenesene Daniel Serejo auflief. U-23-Trainer Dennis Hillebrand nahm somit wieder auf der Bank Platz – und sollte ebenfalls noch eingewechselt werden.
Außenseiter trifft
Die Umstellungen schienen nicht spurlos am TSV vorbeizugehen. Bereits nach neun Minuten setzten sich die Gäste über rechts durch. Die Hereingabe konnte Albijan Spahija problemlos zum 1:0 für die Gäste nutzen. „Unglaublich, zu dem Zeitpunkt haben wir gefühlt 110 Prozent Ballbesitz, dann fällt dieser Treffer aus dem Nichts“, ärgerte sich Stippel hinterher. Einen Freistoß von Stani Bergheim parierte Zimmerns Schlussmann Matthias Müller kurz darauf (13.). Danach war vieles Stückwerk auf beiden Seiten. Die nächste nennenswerte Aktion war eine unschöne: Nach einem Zusammenprall zwischen Jan-Philipp Klein und Zimmerns Micha Fuoß musste Klein mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden, er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Doch die Essinger erholten sich von dem Schock und kamen noch vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich. Benjamin Schiele wurde geschickt freigespielt und schob flach in die rechte Ecke zum 1:1 ein (45.). Noch am Abend gab Klein bekannt, dass die Nase nicht gebrochen sei, nur stark geprellt.
Fast komplett gedreht hätte die Partie Nico Zahner, der über Carsten Legat und Benjamin Schiele freigespielt wurde, dann aber freistehend aus kurzer Distanz an Müller scheiterte (49.). Essingen nahm aber mehr und mehr das Zepter in die Hand. Die einzig nennenswerte Torchance der Gäste war ein Distanzversuch von der Mittellinie von Tom Schmid, der gesehen hatte, dass TSV-Schlussmann Philipp Pless zu weit vor dem Tor stand. Das Leder flog aber übers Gehäuse (59.).
Legats starke Minuten
Dann aber wieder der TSV: Zunächst verzog Carsten Legat aus spitzem Winkel knapp (66.), eine Minute später aber war es soweit. Legat legte den Ball klug per Kopf in den Strafraum, wo Michael Wende lauerte, aber an Müller scheiterte. Den Abstauber nutzte Nico Zahner zum 2:1 (67.). Jetzt hatte der TSV das Geschehen gänzlich im Griff. Drei Minuten später traf Legat nur den Pfosten. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Bergheim Höhe des Sechzehners schlief die Gästeabwehr. Wende schob clever zum 3:1 ein (80.) und machte den Deckel drauf. In den Schlussminuten hätte der TSV etwas fürs Torverhältnis machen können, agierte aber rund um den Sechzehner häufig zu sorglos. Ein Treffer aber sollte noch fallen. Tim Ulrich Ruth setzte sich über rechts stark durch und flankte das Leder kräftig nach innen. Dort fand er den SVZAkteur Marc Bauer, der den Ball ins eigene Tor bugsierte (89.). Das war der Schlusspunkt hinter einem Sieg ohne Glanz, was Stippel aber nichts ausmachte: „Solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden.“
Pless – Ruth, Serejo, Kreutter (46. Hillebrand) - Klein (32. Biebl), Bergheim, Zahner, Schiele, Pfeifer, Legat (86. Eisenmann) – Wende.
0:1 Spahija (9.), 1:1 Schiele (45.), 2:1 Zahner (67.), 3:1 Wende (80.), 4:1 Bauer (89., ET).