Göring-Eckardt setzt auf Habeck
Grüne analysieren Wahlschlappe – Özdemir sieht Gründe in der Wirtschaftspolitik
BERLIN (AFP/dpa) - Um die aktuelle Schwächephase der Grünen zu überwinden, setzt deren BundestagsSpitzenkandidatin Katrin GöringEckardt auf eine stärkere Rolle des schleswig-holsteinischen GrünenPolitikers Robert Habeck im Bund. „Wir hoffen sehr, dass Robert Habeck im Bundestagswahlkampf auftaucht. Und die Zusage gibt es auch“, sagte Göring-Eckardt am Montag dem Bayerischen Rundfunk.
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hatten die Grünen am Sonntag eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Parteichef Cem Özdemir sieht das schwache Abschneiden unter anderem in der Wirtschaftspolitik begründet. Auf die Frage, was bei der Abstimmung schiefgelaufen sei, sagte Özdemir im ARD-Morgenmagazin: „Vieles!“So sei es nicht gelungen, das „Klischee des grünen Wirtschaftsverhinderers“zu vermeiden. Er rief dazu auf, den Blick nach vorne auf die Bundestagswahl zu richten.
Löhrmann: landespolitisch bedingt
Nach Einschätzung ihrer Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann hängt die Wahlniederlage der Grünen in NRW nicht mit der Bundespolitik zusammen. „Das ist ein Ergebnis, das landespolitische Ursachen hat“, sagte die noch amtierende NRW-Schulministerin am Montag im Sender WDR 5. Die Grünen, die bei der Wahl von 11,3 auf 6,4 Prozent abgestürzt sind, seien mit ihren Themen nicht durchgedrungen, beklagte sie.
Es sei ein harter und aggressiver Wahlkampf gewesen. Immerhin sei aber der Wiedereinzug in das Landesparlament gelungen – das sei bereits ein „Riesenkraftaufwand“gewesen. Jetzt gelte es, die Ärmel aufzukrempeln und einen engagierten Bundestagswahlkampf zu führen. „Ich sehe da keinen unmittelbaren Zusammenhang.“