Blase ist geplatzt
Zum Artikel „Kraftlos“(15.5.): Jetzt ist es doch so gekommen wie es eigentlich auch kommen musste. Nach den desaströsen Wahlniederlagen der SPD im Saarland und in Schleswig-Holstein jetzt der dritte Tiefschlag in unmittelbarer Folge und das noch dazu im Stammland Nordrhein-Westfalen, der eigentlichen Herzkammer der Sozialdemokratie. Eine historische, erdrutschartige Klatsche von größter Bedeutung, zugleich aber auch ein Desaster unglaublichen Ausmaßes für das bevölkerungsreichste Bundesland mit weitreichenden Folgen für die bevorstehenden Bundestagswahlen.
Noch Anfang des Jahres nach der Inthronisierung von Martin Schulz als SPD-Heilsbringer und Hoffnungsträger schien Hannelore Kraft mit der SPD den Umfragen meilenweit enteilt, doch in den letzten sechs Wochen bröckelten die Umfragewerte zunehmend und Hannelore Kraft wurde sprichwörtlich von den schweren Fehlern der Vergangenheit eingeholt: Schuldenrekorde, geringes Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit, hohe Kriminalität, schlechte Kinderbetreuung, höchste Kinderarmut und immer wieder neue Behördenpannen – insbesondere bei der Kölner Silvesternacht und vor allem dem Amri-Attentat. Durch die vernichtende Niederlage der SPD in NRW ist der „Schulz-Zug“gewaltig in Schieflage geraten und droht jetzt regelrecht zu entgleisen. Der „MartinSchulz-Effekt“ist jetzt schon kläglich wie eine Seifenblase geplatzt.
Dietmar Helmers, Westerheim
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