Windows XP in Firmen noch weit verbreitet
Von den meisten privaten Computern in Deutschland ist Windows XP verschwunden, aber viele Industriebetriebe halten an dem veralteten Betriebssystem fest – trotz großer Sicherheitsrisiken. „Dahinter steckt aber nicht automatisch Nachlässigkeit“, sagte der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT), Michael Waidner. Viele Unternehmen würden aus „harten Gründen“an dem Betriebssystem festhalten und „zwischen Anwendungsvorteilen und Sicherheitsrisiken“abwägen. Das „Risiko XP“sei zwar generell bekannt, sagte der IT-Sicherheitsexperte. In vielen Unternehmen seien die Steuerungsanlagen aber so eng auf das Betriebssystem abgestimmt, dass eine Umstellung mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden sei. Waidner zufolge spielen große Unternehmen Sicherheitsupdates außerdem nie automatisch ein. Diese würden zuvor umfangreich getestet, um sicherzustellen, dass Funktionen, die für das Unternehmen unverzichtbar sind, mit dem Update nicht wegfallen. „Konsequenterweise hätten Unternehmen, die Windows XP noch verwenden, aber sagen müssen: Wir schirmen die entsprechenden Anlagen ab und verabschieden uns so schnell wie möglich von dem System“, erklärte Waidner. Dafür müssten die Anlagen nicht unbedingt komplett vom Netz genommen werden, auch eine Abschottung durch sehr strikte Firewalls sei möglich. (AFP)