Stiftungsausschuss macht sich ein Bild vom Schönbornhaus
Das Seniorenstift in Ellwangen wird für rund 2,7 Millionen Euro umgebaut und modernisiert
ELLWANGEN – Der Stiftungsausschuss des Ostalbkreises hat sich am Montagnachmittag bei seiner Sitzung im Speisesaal des Seniorenstiftes Schönbornhaus ein Bild von den Umbau- und Modernisierungsarbeiten im Schönbornhaus gemacht. Architekt Christof Preiß aus Schwäbisch Gmünd führte durch die Baustellen. Mit dem Umbau ist eine Reduzierung der Plätze auf 104 bis zum Jahr 2019 verbunden.
„Während des Betriebs wird das Haus grunderneuert“, freute sich Landrat Klaus Pavel. Vieles sei schon fertig. Er hoffe, dass die weiteren Arbeiten zügig vorangehen, sagte Pavel nach der Besichtigung der Baustellen. Der Finanzrahmen könne eingehalten werden, sagte Architekt Christof Preiß: „Wir kämpfen um jeden Euro. Es sieht so aus, als ob wir eine exakte Punktlandung bekämen. Wir geben wirklich alles, dass es klappt.“Im Großen und Ganzen klappe es auch mit den Handwerkern.
Doch mit auswärtigen Firmen habe man teilweise Probleme, sie kämen einfach nicht her, so Preiß: „Die Firmen, die von Ellwangen sind, die sind beim Jour fixe da. Mit diesen Firmen geht das, die sind anständig.“Wegen auswärtiger Firmen sei man auch drei bis vier Wochen im Verzug. Bei der Begehung schaute sich der Ausschuss auch die neue Terrasse Richtung Verbindungsbau an, die noch eine Möblierung erhalten soll.
Mit den Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Schönbornhaus und in den Wohnungen im Schönbornweg, die rund 2,7 Millionen Euro kosten sollen, wurde am 11. Januar 2016 begonnen. Der Wohnbereich 4 im vierten Obergeschoss des Schönbornhauses wurde kurz vor Weihnachten fertiggestellt und ist seitdem in Betrieb. Wie in den bisherigen Geschossen wurde auch hier der Aufenthaltsbereich auf der Ostseite vergrößert und mit einer neuen Küchenzeile versehen. Die Arbeiten im fünften Obergeschoss sind voll im Gange. Dort sollen sieben Wohnungen entstehen, die kleinste hat eine Größe von 29, die größte eine von 55 Quadratmetern. Die Wohnungen sollen entsprechend vermietet werden, für 300 bis 600 Euro. Ein großzügiger Aufenthaltsraum hat direkten Zugang zur Dachterrasse mit Blick auf das Schloss.
Fassade saniert, Dachverglasung ausgewechselt
Die Fassade auf der gesamten Eingangsseite und die Fassade der Kapelle wurden saniert und neu gestrichen. In der Kapelle wurde die Dachverglasung ausgewechselt. Entlang der schmalen, farbigen Bleiverglasungen wurden neue Isolierverglasungen angebracht. Der Verbindungsgang zum sogenannten Neubau, mit dem Umbau der StahlFluchttreppe, den Brandschutzverglasungen und Außenanlagen, soll im Juni fertiggestellt sein.
Von den insgesamt 18 Wohnungen in den drei Wohnblöcken im Schönbornweg sind inzwischen zehn Wohnungen renoviert und wieder bezogen. Es kamen neue Fenster, neue Bäder und neue Küchen rein.
Mit den Arbeiten im letzten Wohnblock (Haus 17) wird noch im Mai begonnen. Auch die Treppenhäuser der drei Wohnblöcke werden parallel zu den Arbeiten in den Wohnungen renoviert. Die komplette Umstellung in der Küche auf das Schöpfsystem hat sich bewährt. Jetzt kann man die Portionen schöpfen, die die Bewohner essen wollen. „Das ist viel besser“, sagte Landrat Pavel. Begonnen wurde bereits Ende 2015 mit dem Frühstück. Was die Pflege anbelangt, so wurde am 10. Januar diesen Jahres für alle Pflegemitarbeiter die Personalplanung in Touren (Tourenplanung) eingeführt. Das bedeutet: Die Mitarbeiter sind nicht mehr einem bestimmten Wohnbereich zugeteilt, sondern die Pflege der Bewohner wird in Touren eingeteilt. Die Mitarbeiter bekommen eine Pflegetour zugewiesen und werden in ihrer Schicht diese Bewohner versorgen. In der Frühschicht ist in jeder Ebene eine Pflegefachkraft anwesend sowie drei Pflegehilfskräfte, die die Pflegetouren abdecken, in der Spätschicht sind vier Fachkräfte und zwei Pflegehilfskräfte für sechs Ebenen zuständig. Für jeden Küchenund Betreuungsbereich ist eine weitere Pflegehilfskraft in jeder Schicht eingeteilt, die die Betreuung der Bewohner übernimmt.
„Wir müssen auch auf die Wirtschaftlichkeit gucken“, sagte Landrat Klaus Pavel. Kreisrat Herbert Hieber (SPD) hingegen will bei den Pflegetouren sichergestellt wissen, dass eine gewisse Stabilität in den Beziehungen erhalten bleibt. „Da wollen Angehörige die gleichen Gesichter sehen“, ergänzte Volker Grab (Grüne). DRK-Einrichtungsleiter Felix Jakob klagte über einen unverändert hohen Krankheitsstand bei den Mitarbeitern. Regina Gloning (CDU) fragte, warum das so sei. Als Antwort bekam sie, dass das Schönbornhaus einen relativ alten Mitarbeiterstand habe und der Job auf die Knochen gehe.