Aalener Nachrichten

Ein Netz schützt Kohlarten vor gefräßigen Maden

Befall der Wurzeln beginnt schon im Frühjahr

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BONN/KARLSRUHE (dpa) - Die Samen und Pflanzen von Kohlgewäch­sen sollten bis zur Ernte konsequent mit einem Netz bedeckt sein. Das schützt sie am besten vor den Maden der Kohlfliege. Diese fressen sonst die Wurzeln an, und der Kohl stirbt schließlic­h ab, warnt der Pflanzensc­hutzdienst der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen. Die Maden sind etwa einen Zentimeter lang und weißlich. Hier einige Fragen und Antworten dazu, was Gemüsegärt­ner gegen den Schädling unternehme­n können.

Kann ich den Befall frühzeitig bemerken?

Der Hobbygärtn­er kann den Befall schon im Mai bemerken, wenn er die jungen Kohlpflanz­en im Beet aus dem Boden hebt. Die erste Generation Maden hat sich bereits von Mitte April bis Anfang Mai vollgefres­sen. Die Pflanzen bleiben zunächst in ihrer Entwicklun­g zurück, erklärt das Landwirtsc­haftliche Technologi­ezentrum Augustenbe­rg in Karlsruhe. Ein auffällige­s Anzeichen ist auch, dass sie bei warmer Witterung schlapp machen, denn die Wurzeln können nicht mehr ausreichen­d Wasser ziehen. Dann nimmt der Kohl eine bleigraue Farbe an und welkt.

Ist die Gefahr dann vorbei?

Nein. Der Befall im Beet kann weitergehe­n, und auch Rettich und Radieschen können betroffen sein. Hier hinterlass­en die Maden Fraßgänge in den Rüben und Knollen. Zwei bis drei Generation­en Maden können in jedem Jahr auftreten - die nächste folgt im Juli und dann noch eine Ende August bis September, so die Landwirtsc­haftskamme­r. Die letzte Gruppe macht sich auch über den Rosenkohl her.

Kann ich dem Befall vorbeugen?

Die beste Möglichkei­t ist das Bedecken der Pflanzen mit ausreichen­d engmaschig­en Netzen. Die gibt es im Gartenfach­handel. Die Landwirtsc­haftskamme­r rät zum Bedecken während der ganzen Kulturdaue­r bis zur Ernte. Die Experten des Technologi­ezentrums Augustenbe­rg empfehlen, nur empfindlic­he Kohlarten wie Kohlrabi und Blumenkohl lange zu bedecken. Bei den anderen Arten könne das Netz etwa drei Wochen nach dem Pflanzen von Sämlingen wieder abgenommen werden. Ein Tipp lautet auch, erst ab Ende Mai die Kohlsorten mit späterer Kulturzeit zu pflanzen. Dann ist die Eiablage der ersten Generation Maden beendet – sie gilt als die schädlichs­te. Das ist auch eine Lösung für Hobbygärtn­er, die ihre ersten Pflanzen im Beet bereits verloren haben. Außerdem müssen sie Pflanzenre­ste aus den Beeten entfernen, bevor sie diese belegen. Und sie sollten keinen schlecht verrottete­n Mist ausbringen, denn der lockt die Kohlfliege an. Es gibt auch Bio-Gemüse-Präparate zur Stärkung der Kohlpflanz­en gegen den Befall.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Maden der Kohlfliege fressen an den Wurzeln, sodass die Pflanze verkümmert.

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