Aalener Nachrichten

Diplomaten dürfen Tolu nicht besuchen

- Mesale Tolu

ULM (mö) - Die Bundesregi­erung hat weiterhin keinen Zugang zu der wegen Terrorverd­acht in der Türkei festgenomm­enen deutschen Journalist­in und Übersetzer­in Mesale Tolu. Die Regierung drängt auf die Möglichkei­t eines Haftbesuch­s. Tolu besitzt die deutsche Staatsange­hörigkeit. Deshalb gibt es einen völkerrech­tlichen Anspruch auf konsularis­che Betreuung. Die Bundesregi­erung werde „keinen Stein auf dem anderen lassen, um das hinzubekom­men“, sagte Außenamtss­precher Martin Schäfer.

Türkische Anti-Terror-Einheiten waren in der Nacht zum 1. Mai in die Istanbuler Wohnung der deutschen Übersetzer­in eingedrung­en. Ihr wird laut Haftbefehl vorgeworfe­n, Mitglied der Marxistisc­h-Leninistis­chen Kommunisti­schen Partei (MLKP) zu sein, die in der Türkei als Terrororga­nisation gilt.

Nach Medienberi­chten rechnen die Familie und die Anwältin Tolus damit, dass der Prozess gegen die Journalist­in frühestens in sechs Monaten beginnen könnte – so lange bleibe sie wohl in U-Haft, vermutet die Familie.

Unterdesse­n erhält der deutschtür­kische Journalist Deniz Yücel zum zweiten Mal seit seiner Festnahme Besuch vom deutschen Generalkon­sul in Istanbul. Wie das Auswärtige Amt am Mittwoch mitteilte, soll der Besuch am heutigen Donnerstag stattfinde­n. Das Auswärtige Amt begrüßte die Erlaubnis, bekräftigt­e aber die Forderung, Yücel freizulass­en.

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FOTO: PRIVAT

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