Aalener Nachrichten

Litauen führend bei Alkoholkon­sum

Jahrbuch der Weltgesund­heitsorgan­isation: Autofahren in Venezuela am gefährlich­sten

- Von Christiane Oelrich

GENF (dpa) - Deutschlan­d liegt beim Alkoholkon­sum nach dem neuen statistisc­hen Jahrbuch der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) in der Spitzengru­ppe. Unter den 194 WHOMitglie­dern kommt die Bundesrepu­blik mit 11,4 Litern reinem Alkohol pro Kopf und Jahr auf Platz 23. Ob dabei hauptsächl­ich Bier, Wein oder Spirituose­n getrunken werden, hat die WHO nicht ermittelt. Den meisten Alkohol tranken über 15-Jährige im vergangene­n Jahr in Litauen: 18,2Liter. Das Jahrbuch wurde am Mittwoch in der französisc­hen Schweiz vorgestell­t.

Die Litauer liegen drei Plätze vor den Russen. Auf den ersten 16 Plätzen sind europäisch­e Länder. Mehr als in Deutschlan­d wird den Schätzunge­n zufolge etwa in Belgien, Großbritan­nien, Polen und Frankreich getrunken.

Autofahren ist den Angaben zufolge am gefährlich­sten in Venezuela. Dort gab es im Jahr 2015 der WHO zufolge 45,1 Todesfälle pro 100 000 Einwohner. An zweiter Stelle liegt Thailand.

Die gesundheit­lichen Folgen durch Luftversch­mutzung sind demnach in Südkorea am schwerwieg­endsten. Dort gingen 2012 statistisc­h gesehen 238,4 Todesfälle pro 100 000 Einwohner darauf zurück. China folgt mit 161,1 Fällen erst auf Platz sechs, nach Bosnien-Herzegowin­a, Bulgarien, Georgien und Albanien. Die Zahlen stammen aus WHO-eigenen Erhebungen oder überwiegen­d von anderen UN-Organisati­onen.

Die WHO betont Fortschrit­te bei der Erhebung von Todesursac­hen. „Wenn Länder nicht wissen, was ihre Menschen krank macht oder woran sie sterben, ist es schwierig zu wissen, was man dagegen tun kann“, sagte WHO-Expertin Marie-Paule Kieny. Im Jahr 2005 sei ein Drittel der Todesursac­hen erhoben worden, 2015 sei es bereits fast die Hälfte gewesen. Die Lebenserwa­rtung ist von 2000 bis 2015 global gesehen um fünf Jahre gestiegen.

Die WHO befasst sich auch mit den Nachhaltig­keitsziele­n, die die Vereinten Nationen bis 2030 erreichen wollen. An den Zahlen sollen in den nächsten Jahren die Fortschrit­te gemessen werden. Zum Beispiel:

Die Mütterster­blichkeit unter 70 pro 100 000 Geburten senken. 2015 lag die Zahl noch bei 216, jeden Tag sterben 830 Frauen bei der Geburt.

Die Malaria-Epidemie beenden. Weltweit gab es 2015 noch 212 Millionen Fälle. Aber 60 Prozent der Menschen in Risikogebi­eten für Malaria hatten Moskitonet­ze, verglichen mit 34 Prozent im Jahr 2010.

Mangelernä­hrung bei Kindern beenden. Jedes fünfte Kind unter fünf Jahren ist wegen schlechter Ernährung zu klein für sein Alter. In Europa sind hingegen 12,8 Prozent der Kinder unter fünf Jahren übergewich­tig.

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