Initialzündung zündet nur langsam
Projekt „Erweiterung des Reichsstädter Cafés“geht nur in kleinen Schritten voran
AALEN - Eine Initialzündung für die Weiterentwicklung des Östlichen Stadtgrabens könnte die Erweiterung des Reichsstädter Cafés zur Rittergasse hin sein. Doch von einer Schnellzündung kann bei dem Projekt der Investorengemeinschaft Reichsstädter Café nicht die Rede sein. Vielmehr geht die Planung nur in kleinen Schritten voran. Wann mit dem eigentlichen Bauvorhaben begonnen werden kann, ist derzeit noch unklar.
„Die Erweiterung des Reichsstädter Cafés werden wir dieses Jahr wohl nicht mehr angehen“, sagte Ernst Ulrich, Sprecher der Investorengemeinschaft, zu der auch die Inhaber des InLokals, Markus Schäffler und Björn Ulrich, gehören, im Juli vergangenen Jahres. Und auch jetzt wird noch einige Zeit ins Land ziehen, bis die Besucher im neuen Café Espresso, Milchkaffee und Co. genießen und sich in der Konditorei mit süßen Stückchen und Kuchen eindecken können. Doch obwohl sich das Projekt nur langsam hinzieht, können sich die Investoren auch über Erfolge freuen.
Den Abbruch des ehemaligen Stelzer-Hauses hat die Stadt bereits vor einiger Zeit genehmigt. Das leer stehende Gebäude in der Rittergasse 8 a steht direkt hinter dem Reichsstädter Café. Die Investorengemeinschaft hat es erworben, um nach dessen Abriss Platz für die Erweiterung des „Reichsstädters“zu schaffen. Und da dieses aus dem Jahr 1947 stammende Haus nicht denkmalgeschützt ist, hat die Stadt den Abbruch genehmigt. Wann das Gebäude allerdings abgerissen wird, kann Ernst Ulrich noch nicht sagen. „Wir haben allerdings bereits damit angefangen, den Dachstuhl zu entfernen und das beseitigte Holz zu verwerten.“
Alte Balken wurden ausgewechselt
Keine freie Hand haben die Investoren hingegen mit Blick auf das Gebäude Rittergasse 4 b, dem Nachbargebäude des Stelzer-Hauses, das sie nach langem Hin und Her von der Stadt erworben haben. Der Kaufvertrag ist mittlerweile notariell besiegelt, sagt die Pressesprecherin der Stadt Aalen, Karin Haisch. Das rund 350 Jahre alte Haus steht unter Denkmalschutz und muss deshalb erhalten bleiben. „Derzeit sind wir dabei, beim Landesdenkmalamt einen Antrag zu stellen, was wir bei der Sanierung des Gebäudes vorhaben. Dann werden wir sehen, was wir dürfen und was nicht. Und bis uns letztlich eine denkmalrechtliche Genehmigung vorliegt, wird das noch eine Weile dauern“, sagt Ulrich.
Vonseiten des Denkmalamtes genehmigt worden ist allerdings vor geraumer Zeit die Sanierung des Giebels. „Hier haben wir defekte Balken ausgewechselt und frisch ausgemauert.“Das Gerüst am Gebäude soll in den kommenden Tagen entfernt werden.
Hinsichtlich des Neubaus für die Erweiterung des Reichsstädter Cafés warte die Stadt mit Blick auf den Brandschutz noch auf eine Planänderung, um das Genehmigungsverfahren zum Abschluss zu bringen, sagt Karin Haisch. Und bis dieses dann durch ist, verstreiche auch noch eine gewisse Zeit, sagt Ulrich. In dem geplanten Anbau vorgesehen sind neben einer Konditorei und einem Café vier Wohnungen und ein PenthouseAppartement.
In regelmäßigem Kontakt steht Ulrich auch mit dem Besitzer des Gebäudes Rittergasse 4 a. Denn für ihn mache eine Sanierung der Gebäudehälfte 4 b, für die die Investorengemeinschaft viel Geld in die Hand nimmt, nur Sinn, wenn dieser auch mitzieht. Doch eine Sanierung unter denkmalgeschützten Gesichtspunkten komme für diesen nicht infrage. Auch gegen einen Verkauf seiner Gebäudehälfte an die Investorengemeinschaft, die daran Interesse hätte und in dem Gesamtkomplex Wohnungen integrieren möchte, stelle er sich quer.
Das Gebäude Rittergasse 4 b hat die Investorengemeinschaft eigentlich nur erworben, weil die Stadt ansonsten nicht die freie Fläche zwischen Stelzer-Haus und der Rittergasse 4 b hergegeben hätte. Auf diese sind die Investoren allerdings angewiesen, um der Metzgerei Ruck eine Alternative für eine Garage zu bieten. Denn mit dem Abriss des StelzerHauses muss die bisherige, die sich links davon befindet, weichen.
Wie sich die Gespräche mit dem Besitzer der Gebäudehälfte Rittergasse 4 a entwickeln, ist Ulrich derzeit nicht wichtig. „Absolute Priorität hat der Neubau und dass wir der Metzgerei Ruck eine Garage auf der Freifläche ermöglichen“, sagt Ulrich.