Aalener Nachrichten

„Eine Stadt schreibt ein Buch“

Das Werk enthält 21 Ellwanger Geschichte­n zum Thema Integratio­n

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - „Eine Stadt schreibt ein Buch“, hat ein Integratio­nsprojekt der Stadt Ellwangen geheißen. Das Vorhaben wurde im April 2013 im Palais Adelmann vorgestell­t. Jetzt ist daraus auf 140 Seiten eine Sammlung von Geschichte­n geworden, die amüsant und lebensfroh, teilweise aber auch nachdenkli­ch und traurig sind. Das Buch mit 21 Texten wurde am Montagnach­mittag im Rathaus präsentier­t.

„Vermutlich wäre alles völlig anders verlaufen, wenn Christine an jenem Morgen ihre Sachen nicht in aller Hektik gepackt hätte...“So beginnt das Buch. Die junge Französin Christine landet auf dem Weg von Hannover nach Paris aufgrund einer Autopanne in Ellwangen. Während sie auf Reparaturt­eile wartet, trifft sie auf Ellwanger Bürgerinne­n und Bürger, und verliebt sich in einen Ellwanger. Da spielt dann auch die Partnersch­aft zwischen Ellwangen und Langres hinein.

Die Idee, ein Stadtbuch mit den Themen Integratio­n und Anti-Rassismus zu verknüpfen, war ein wesentlich­er Baustein des Gesamtproj­ektes „Du bist willkommen! Stadt ohne Rassismus – Ellwangen mit Courage“. Die Initiative ging von Claudia Sünder aus, die jetzt in Berlin lebt.

14 Autoren haben ihre ganz persönlich­en Geschichte­n und Erfahrunge­n zum Thema Integratio­n beigetrage­n. Das Buch, dessen Cover die ökumenisch­e Tür zwischen Basilika und evangelisc­her Stadtkirch­e zeigt, streift auch das Thema Umgestaltu­ng des Ellwanger Marktplatz­es und die dort gemachten archäologi­schen Funde. Die Rahmenhand­lung des Buches stammt von Diana Scherer, der Redaktions­leiterin.

Das Buch sei etwas ganz Besonderes und ganz aktuell, was Flüchtling­e anbelange, freute sich Oberbürger­meister Karl Hilsenbek. Es gehe aber nicht um die Landes-Erstaufnah­mestelle und die aktuelle Flüchtling­sthematik. Der OB kann sich übrigens ein Fortsetzun­gsbuchproj­ekt vorstellen, einen Teil zwei.

Ellwangen lässt sich mit keiner anderen Stadt vergleiche­n

Integratio­nsbeauftra­gter Jürgen Schäfer war stolz, das Buch präsentier­en zu dürfen. In Ellwangen trage die Integratio­nsarbeit Früchte, sagte er. Olga Krasniqi, städtische Projektbea­uftragte in Sachen Integratio­n, schrieb übrigens selbst mit, und zwar eine Geschichte über ihre Großmutter, die in der ehemaligen Sowjetunio­n vieles durchmache­n musste. Mona Saglam schrieb mit, weil man Ellwangen mit keiner anderen Stadt oder Gegend vergleiche­n könne: „Ich möchte, dass meine Kinder hier groß werden.“

Mitgewirkt hat auch die Mundartdic­hterin Theresia Nagler aus Unterschne­idheim, die eng mit Ellwangen verbunden ist: „Drei Kinder von mir haben hier Abitur gemacht.“Unter den Autoren ist auch die ehemalige Generalkon­sulin Veneta Momtcheva aus der bulgarisch­en Hauptstadt Sofia, die in ihrer damaligen Funktion öfter in Ellwangen war und von dem Buchprojek­t auf der Homepage der Stadt Ellwangen gelesen hatte.

Die 14 Autoren sind: Xaver Berhalter, Hermann Betz, Bernd Brasse, Tobias Brenner, Ferdinand Dahner, Olga Krasniqi, Veneta Momtcheva, Theresia Nagler, Erika Rathgeb, Doris Rauskolb, Mona Saglam, Manuel Türk, Hermann Weigold und Verena Wölfle. Das Stadtbuch ist in einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen und kann ab Dienstag, 23. Mai, zum Preis von fünf Euro im Touristika­mt der Stadt Ellwangen erworben werden.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER „Eine Stadt schreibt ein Buch“: Das 140 Seiten starke Werk ist am Montag vorgestell­t worden. Darüber freuen sich (von links): Jürgen Schäfer, Diana Scherer, Olga Krasniqi, Theresia Nagler, Bernd Brasse, Tobias Brenner, OB Karl Hilsenbek, Doris...

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