„Eine Stadt schreibt ein Buch“
Das Werk enthält 21 Ellwanger Geschichten zum Thema Integration
ELLWANGEN - „Eine Stadt schreibt ein Buch“, hat ein Integrationsprojekt der Stadt Ellwangen geheißen. Das Vorhaben wurde im April 2013 im Palais Adelmann vorgestellt. Jetzt ist daraus auf 140 Seiten eine Sammlung von Geschichten geworden, die amüsant und lebensfroh, teilweise aber auch nachdenklich und traurig sind. Das Buch mit 21 Texten wurde am Montagnachmittag im Rathaus präsentiert.
„Vermutlich wäre alles völlig anders verlaufen, wenn Christine an jenem Morgen ihre Sachen nicht in aller Hektik gepackt hätte...“So beginnt das Buch. Die junge Französin Christine landet auf dem Weg von Hannover nach Paris aufgrund einer Autopanne in Ellwangen. Während sie auf Reparaturteile wartet, trifft sie auf Ellwanger Bürgerinnen und Bürger, und verliebt sich in einen Ellwanger. Da spielt dann auch die Partnerschaft zwischen Ellwangen und Langres hinein.
Die Idee, ein Stadtbuch mit den Themen Integration und Anti-Rassismus zu verknüpfen, war ein wesentlicher Baustein des Gesamtprojektes „Du bist willkommen! Stadt ohne Rassismus – Ellwangen mit Courage“. Die Initiative ging von Claudia Sünder aus, die jetzt in Berlin lebt.
14 Autoren haben ihre ganz persönlichen Geschichten und Erfahrungen zum Thema Integration beigetragen. Das Buch, dessen Cover die ökumenische Tür zwischen Basilika und evangelischer Stadtkirche zeigt, streift auch das Thema Umgestaltung des Ellwanger Marktplatzes und die dort gemachten archäologischen Funde. Die Rahmenhandlung des Buches stammt von Diana Scherer, der Redaktionsleiterin.
Das Buch sei etwas ganz Besonderes und ganz aktuell, was Flüchtlinge anbelange, freute sich Oberbürgermeister Karl Hilsenbek. Es gehe aber nicht um die Landes-Erstaufnahmestelle und die aktuelle Flüchtlingsthematik. Der OB kann sich übrigens ein Fortsetzungsbuchprojekt vorstellen, einen Teil zwei.
Ellwangen lässt sich mit keiner anderen Stadt vergleichen
Integrationsbeauftragter Jürgen Schäfer war stolz, das Buch präsentieren zu dürfen. In Ellwangen trage die Integrationsarbeit Früchte, sagte er. Olga Krasniqi, städtische Projektbeauftragte in Sachen Integration, schrieb übrigens selbst mit, und zwar eine Geschichte über ihre Großmutter, die in der ehemaligen Sowjetunion vieles durchmachen musste. Mona Saglam schrieb mit, weil man Ellwangen mit keiner anderen Stadt oder Gegend vergleichen könne: „Ich möchte, dass meine Kinder hier groß werden.“
Mitgewirkt hat auch die Mundartdichterin Theresia Nagler aus Unterschneidheim, die eng mit Ellwangen verbunden ist: „Drei Kinder von mir haben hier Abitur gemacht.“Unter den Autoren ist auch die ehemalige Generalkonsulin Veneta Momtcheva aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia, die in ihrer damaligen Funktion öfter in Ellwangen war und von dem Buchprojekt auf der Homepage der Stadt Ellwangen gelesen hatte.
Die 14 Autoren sind: Xaver Berhalter, Hermann Betz, Bernd Brasse, Tobias Brenner, Ferdinand Dahner, Olga Krasniqi, Veneta Momtcheva, Theresia Nagler, Erika Rathgeb, Doris Rauskolb, Mona Saglam, Manuel Türk, Hermann Weigold und Verena Wölfle. Das Stadtbuch ist in einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen und kann ab Dienstag, 23. Mai, zum Preis von fünf Euro im Touristikamt der Stadt Ellwangen erworben werden.