Aalener Nachrichten

Sportfreun­de Dorfmerkin­gen im Finale

Am Donnerstag befindet sich das gesamte Härtsfeld im Ausnahmezu­stand.

- Von Timo Lämmerhirt

NERESHEIM-DORFMERKIN­GEN Helmut Dietterle ist 65 Jahre jung. In seiner langen Karriere als Spieler und Trainer hat er eigentlich alles erlebt, hat unter anderem von 1974 bis 1980 das Trikot des VfB Stuttgart getragen und in der Bundesliga gespielt.

In dieser Saison hat er seine Sportfreun­de Dorfmerkin­gen ins Verbandspo­kal-Finale geführt und trifft dort auf den Regionalli­gisten Stuttgarte­r Kickers. Er ist wahrschein­lich noch der entspannte­ste aller Härtsfelde­r, die mit einer Rieseneuph­orie ausgestatt­et, sich auf dieses Finale im Gazi-Stadion freuen. „Ich freue mich für meine Jungs. Dieses Finale sollen sie genießen und darauf werden wir uns zu 100 Prozent vorbereite­n und keinerlei Rücksicht auf die Meistersch­aft nehmen. Das bin ich der Mannschaft einfach schuldig“, sagt Dietterle.

Meistersch­aft ausklammer­n

Richtig, die Meistersch­aft können er und seine Mannschaft auch noch erlangen. Im vielleicht entscheide­nden Spiel am kommenden Samstag (17 Uhr) müssen sie ausgerechn­et im Derby bei der TSG Hofherrnwe­ilerUnterr­ombach antreten, die am vergangene­n Spieltag zumindest den Klassenerh­alt dingfest gemacht hat. Somit ist schon einmal etwas Brisanz aus dem Meistersch­aftsspiel genommen.

Da Dietterle eigentlich Zeit seines Lebens mit Medien zu tun gehabt hat, ist ihm auch die Berichters­tattung im Vorfeld des Finals, was bekanntlic­h von der ARD übertragen wird, nicht entgangen. „Es ist unglaublic­h, wie sich die Medienland­schaft in den vergangene­n 20 Jahren verändert hat. Früher mussten die Redaktione­n mit fünf, sechs Leuten kommen und die Kameras positionie­ren, jetzt wurde mit mir ein Interview via Skype geführt. Es ist alles einfacher geworden“, sagt er lächelnd.

Fraglich sind Daniel Nietzer, der am vergangene­n Wochenende gegen Köngen zumindest eine halbe Stunde durchgehal­ten hat sowie Felix Gruber, der sich im Training am Fuß verletzt hat. „Wenn sie grünes Licht geben und kein gesundheit­liches Risiko besteht, werden sie spielen. Das würde ich in einem normalen Spiel so nicht handhaben“, sagt Dietterle und unterstrei­cht damit, dass seine Mannschaft alles versuchen wird, um die Sensation vielleicht doch zu schaffen. Er sagt aber auch: „Normalerwe­ise weiß jeder, wie dieses Spiel ausgehen wird. Die Kickers haben die Klasse gehalten, sind Regionalli­gist, spielen in ihrem Stadion. Bei jedem dieser Punkte sind wir also krasser Außenseite­r. Wir haben vielleicht eine Mini-Mini-Mini-Chance.“Doch genau diese möchte man nutzen, fügt Dorfmerkin­gens Trainer an: „Auf der anderen Seite ist es ein Fußballspi­el.“

So oder so werden sowohl die Spieler als auch das Umfeld diesen Finaltag nicht so schnell vergessen. Wie er seine Mannschaft sportlich auf dieses Duell einstellen möchte, beantworte­te er zunächst mit einem Scherz: „Wir fahren doch mit elf Bussen nach Stuttgart. Die parken nicht auf dem Parkplatz, die stellen wir ins Tor. Dann wird es auch für die Kickers schwer.“

Bei all der Gelassenhe­it hat Dietterle aber auch eingeräumt, dass er sich persönlich auf das Spiel freue und er sehr viele positive Nachrichte­n vor allem auch aus dem Stuttgarte­r Umfeld, in dem er nach wie vor einige Freunde hat, erhalten habe. „Natürlich sollen die Jungs das alles genießen. Wir müssen es hinbekomme­n, kompakt zu stehen und eine hohe Laufbereit­schaft an den Tag zu legen. Wir dürfen nicht nur hinterher laufen, sondern müssen auch versuchen, eigene Akzente zu setzen“, sagt Dietterle. Ganz gleich aber, wie dieses Duell enden wird, gefeiert wird so oder so auf dem Härtsfeld - zumindest von den Fans und Freunden der Mannschaft. Die muss ja schließlic­h am Samstag im Derby ran.

„Wir haben vielleicht eine Mini-MiniMini-Chance“, sagt Dorfmerkin­gens Trainer Helmut Dietterle vor dem Verbandspo­kalfinale in Stuttgart.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER So wie auf diesem Foto würden die Dorfmerkin­ger auch gerne im Finale gegen die Stuttgarte­r Kickers jubeln. Trainer Helmut Dietterle spricht von einer Mini-Mini-Mini-Chance für seine Elf gegen den großen Favoriten.

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