Das Grundgesetz – Richtschnur für den Alltag
Katholisches Dekanat Ostalb erinnert mit einer Aktion an die in der deutschen Verfassung verankerten christlichen Grundwerte
AALEN - Das Grundgesetz und die darin verankerten Werte als Begleiter, als Richtschnur für das tägliche Handeln, und dies durchaus auch im christlichen Sinne verstanden – am Geburtstag des Grundgesetzes hat das Katholische Dekanat Ostalb mit einer öffentlichen Mittagspause unter dem Motto „Farbe bekennen“darauf aufmerksam gemacht. Beginn fünf Minuten vor zwölf, was durchaus symbolisch verstanden werden durfte.
Vor 68 Jahren, am 23. Mai 1949, war das Grundgesetz, die Verfassung der neuen Bundesrepublik Deutschland, vom Parlamentarischen Rat in Bonn verabschiedet worden. „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“, wie es in der Präambel heißt, habe sich das deutsche Volk fünf Jahre nach Krieg, Hass, Gewalt und Zerstörung damit zu einem friedlichen Zusammenleben verpflichtet, wie Dekanatsreferent Tobias Kriegisch bei der Veranstaltung vor dem Haus der Katholischen Kirche sagte. Etliche der darin enthaltenen Grundwerte würden heute allerdings wieder infrage gestellt, ja sogar mit den Füßen getreten. Weshalb es gelte, bis hinein in den Alltag wieder Farbe zu diesen Grundwerten zu bekennen, Farbe für die Demokratie und für eine offene, plurale Gesellschaft.
Dekanatsreferent Martin Keßler unterstrich, dass das Grundgesetz für Christen deshalb so wichtig sei, weil die in ihm festgeschriebenen Grundwerte schlichtweg auch wesentliche christlichen Werte seien.
Keßler, Bürgermeister KarlHeinz-Ehrmann, Wilfred Nann, der Leiter des Katholischen Bildungswerks, und Teilnehmer eines Sprachkurses im C-Punkt der Caritas, riefen dann einen Teil dieser Grundwerte in Erinnerung: die Würde des Menschen etwa, den Schutz von Ehe und Familie, die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Entfaltung der Persönlichkeit. Und sie machten deutlich, wie und wo diese Grundwerte tagtäglich umgesetzt und verteidigt werden: in der Sorge um sozial Benachteiligte, um Flüchtlinge, um ausreichend Kinderbetreuungsplätze zum Beispiel.
Damit es nicht nur bei einer wortund geistreichen Mittagspause blieb, servierte das Dekanat den Besuchern eine schmackhafte „Demokratensuppe“, gleich in zwei Varianten, und dazu Laugengebäck in Paragrafenform.