Land muss auch mehr Geld locker machen
Wie die Katze um den heißen Brei sind die Mitglieder des Kreistagsausschusses für Umwelt und Kreisentwicklung um das Thema Schülerbeförderungskosten geschlichen. Das ist verständlich. Denn mit sieben Millionen Euro ist das Defizit gewaltig. Wenn man jedoch bei den Eigenanteilen die Betroffenen zu stark zur Kasse bitten würde, könnte dies Folgen haben, die niemand wollen kann. Eine Zunahme des Autoverkehrs beispielsweise bei gleichzeitig spärlicher besetzten Bussen.
Ein bisschen mutiger allerdings darf der Kreistag schon sein. 1,7 Millionen Euro etwa muss der Kreis dafür berappen, wenn Schüler weiter entfernte Schulen aufsuchen, weil ihnen oder ihren Eltern dort das Angebot mehr zusagt. Bildungsfreiheit nennt sich das. Aber die müsste denen, die sie in Anspruch nehmen, auch einen Extra-Obolus wert sein. Wenn schon die Eigenanteile der Betroffenen bei der Schülerbeförderung steigen, dann müsste auch ein anderer Partner tiefer in die Tasche greifen: das Land. Dessen Zuschüsse sind seit Jahren nicht oder kaum erhöht worden. Wenn Stuttgart angesichts voller Kassen etwas mehr Geld locker machen würde, würden Schüler und Eltern es sicher leichter einsehen, dass auch sie mehr bezahlen müssen.
Daher sollte der Kreistag in der kommenden Woche nachhaltig auf eine Erhöhung der Landeszuschüsse pochen.