„Viele warten auf die Sensation“
Im Bezirkspokalfinale der Frauen trifft der FC Ellwangen beim SV Waldhausen auf den FV Sontheim
ELLWANGEN - Der Bezirkspokalsieg wäre das Sahnehäubchen auf diese Saison, hat EC Ellwangens Trainerin Katja Illenberger im Vorfeld gesagt. Am Donnerstag tritt sie mit ihrer Mannschaft, dem frischgebackenen Regionenligameister, auf dem Sportgelände des SV Waldhausen an, um im Finale gegen den Bezirksligisten FV Sontheim das Double perfekt zu machen. Anstoß ist um 14.30 Uhr.
Meister, folglich auch Aufsteiger in die Landesliga, Derbysieger - die Frauen des FC Ellwangen eilen zurzeit mal wieder von Erfolg zu Erfolg. „Wir schwimmen derzeit auf einer Euphoriewelle, die uns trägt. Wir wissen auch, dass wir als Favoriten ins Finale gehen werden. Diese Rolle werden wir annehmen, denn es ist keine ungewohnte Situation für uns“, spielt Illenberger auf die Rückrunde an, in die ihre Mannschaft als Herbstmeister gestartet ist und die Favoritenrolle Spieltag zu Spieltag mit im Gepäck hatte. „Die Mannschaften standen häufig tief und haben sich frenetisch gefreut, wenn sie gegen uns ein Tor geschossen oder sogar gepunktet haben“, erinnert sich Illenberger.
Meisterschaft verspielt
Bei den Sontheimer Frauen ist die Stimmung eine etwas andere. Am vergangenen Spieltag haben sie in der Bezirksliga das Topspiel gegen Stern Mögglingen verloren und damit gleichzeitig die Chance auf die Meisterschaft. Im letzten Spiel hilft nun nur noch Daumendrücken für den FC Härtsfeld, der den Zweiten Eintracht Kirchheim empfängt. Lässt Kirchheim Federn, könnten die Sontheimerinnen, ein eigener Sieg gegen Kellerkind Alfdorf vorausgesetzt, noch auf den Relegationsplatz zwei klettern. „Wir befinden uns gerade in der heißen Phase, in der sich alles entscheidet“, sagt Sebastian Hauser, Abteilungsleiter der FVS-Frauen. Er hat auch verraten, dass seine Pokalfinalisten gehörige Unterstützung erwarten dürfen. Die Herrenmannschaft, die in der Bezirksliga übrigens ebenfalls noch um den Aufstieg mitspielt, fährt mit dem Zug nach Unterkochen und von dort aus mit dem Fahrrad weiter zum Stadion des SV Waldhausen. „Die Tour ist geplant, es ist schließlich Vatertag“, sagt Hauser grinsend.
Um die Außenseiterrolle sind sich er und die Frauen des FV Sontheim bewusst - aber auch, dass man in dieser nicht zwangsläufig untergehen muss. „Um zu gewinnen, muss schon Vieles zusammen kommen. Wir haben nichts zu verlieren und werden alles in die Waagschale werfen. Wenn Ellwangen sich dann vielleicht zu sicher ist, wollen wir da sein“, so die Rechnung Hausers.
Doch Illenberger hat den Zeigefinger längst mahnend erhoben. „Wir wissen doch alle, das Hochmut vor dem Fall kommt. Jeder wartet jetzt auf die Sensation, darauf, dass wir ausrutschen. Das wollen wir natürlich vermeiden und dieses vorerst letzte Finale genießen. Ich bediene ich auch gerne noch einer Floskel: Pokal ist Pokal, da sind schon die kuriosesten Dinge passiert.“
Durch den Aufstieg in die Landesliga dürfen die Ellwanger Frauen im kommenden Jahr nur am Verbandspokal teilnehmen, nicht aber am Bezirkspokal. Deswegen werden sie dieses Finale, wie schon im vergangenen Jahr im Essinger Schönbrunnenstadion, zelebrieren und gemeinsam mit Mannschaft und Fans nach Waldhausen fahren. „Das ist einfach ein Muss. Das ist ein Finale und es werden mehr Zuschauer vor Ort sein als üblich. Sobald wir den Sportplatz betreten, wird sich bei uns die positive Anspannung einstellen“, sagt Illenberger nicht ohne Vorfreude. Noch größer würde die Freude, wenn der FCE nach 2016 wieder den Pokal ins Waldstadion holt.
„Pokal ist Pokal, da sind schon die kuriosesten Dinge passiert“,
sagt Ellwangens Trainerin Katja Illenberger vor dem Pokalfinale.