Uschis neuestes Ablenkungsmanöver
Der Soldat, ehemals Grundwehrdienstleistende erinnern sich gewiss, erhält bei seiner Einkleidung in der Kleiderkammer vom dort Dienst schiebenden, meist bärbeißigen Stabsunteroffizier allerlei Dinge, die er lediglich benötigt, um das Gewicht seines Sturmgepäcks für anstehende 20-Kilometer-Märsche auf die nötige Höhe zu treiben. Besonders im Gedächtnis blieb neben der extrem unhandlichen Gasmaske eine legendäre Blechbüchse namens Esbit-Kocher. Esbit steht übrigens für nichts anderes als „Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform“– und der Kocher wurde bereits von 1936 an benutzt. Puh, also auch zu Wehrmachtszeiten! Es dürfte somit nur noch eine Frage von Tagen sein, ehe der Kocher auf den Uschi-Index kommt. Ist ja schließlich eine Devotionalie.
Das würde gut zur Prioritätenliste der Verteidigungsministerin passen: zur Entrommelung der Truppe oder den Kitas in Ex-Munitionslagern. Wen kümmern da schon fluguntaugliche Tornados oder dienstlich befohlener Stangentanz? Von der Leyens neuestes Ablenkungsmanöver ist dennoch das bis dato amüsanteste: 60 schwangere Soldatinnen testen aktuell Umstandsuniformen. Wenn alles passt, gibt es ab 2018 „Umstandsmode in den Bekleidungsvarianten Dienstanzug und Feldbekleidung“für alle. Alle? Eher für ein paar: Derzeit sind rund 400 der 20000 Soldatinnen schwanger. Gewiss gehen davon 380 lieber rechtzeitig in Mutterschutz als mit Umstandsuniform und Esbit-Kocher ins Feldbett.
Da sage noch einer, Deutschland gebe zu wenig fürs Militär aus. (jos)