Qatar Airways unter Druck – Lufthansa könnte davon profitieren
Der Flughafen in Doha entspricht in der Größe etwa dem des KölnBonner Flughafens – etwa zehn Millionen Passagiere werden pro Jahr durchgeschleust. Qatar Airways sammelt sie in Europa und den Nachbarstaaten am Golf ein und bringt sie zu Zielen im Nahen Osten, Asien, Ozeanien und Afrika. Vom Boykott Katars durch einige Nachbarstaaten sind vor allem betroffen. Sie können ihre Flüge nicht wahrnehmen. Auch die Lufträume der Nachbarstaaten muss die Fluggesellschaft umfliegen, das führt zu weiteren Strecken, entsprechend höherem Kerosinverbrauch und Verspätungen. Diejenigen Fluggäste aus Deutschland, die mit Qatar Airways von und nach Berlin, Frankfurt oder München fliegen möchten, müssen sich darauf entsprechend einstellen. Kunden der Lufthansa seien von dem Konflikt nicht betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Fluglinie steuere nach Plan aktuell täglich außer dienstags die katarische Hauptstadt an, von Mitte Juni an wieder täglich. Dass Lufthansa Flüge nach Doha streichen könnte, sei nicht zu erwarten. Vom Konflikt profitieren werden wohl in erster Linie Etihad und Emirates, deren Drehkreuze nur wenige hundert Kilometer von Katar entfernt liegen. Aber auch europäische Fluglinien wie Lufthansa könnten profitieren. Qatar Airways hat in den vergangenen Jahren versucht, sein Netz kräftig auszubauen. So hält die Fluggesellschaft inzwischen 20,01 Prozent an der International Airlines Group (IAG), dem britischspanischen Luftfahrt-Konzern, zu dem British Airways und Iberia sowie Aer Lingus und Vueling gehören. Auch an der südamerikanischen Latam Airlines ist sie mit zehn Prozent beteiligt. (bsc)