Aalener Nachrichten

Der Borkenkäfe­r ist auf dem Vormarsch

Waldbesitz­er und Forstleute zu verstärkte­r Kontrolle der Käferentwi­cklung aufgerufen

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AALEN (an) - „Durch den Schneebruc­h im Spätwinter gibt es im Wald derzeit viel bruttaugli­ches Material für Borkenkäfe­r. In Kombinatio­n mit der warmen Witterung im Mai hat das zu einer deutlichen Vermehrung der Borkenkäfe­r geführt“, sagt Forstdezer­nent Johann Reck vom Landratsam­t.

AALEN (an) - „Durch den Schneebruc­h im Spätwinter gibt es im Wald derzeit viel bruttaugli­ches Material für Borkenkäfe­r. In Kombinatio­n mit der warmen Witterung im Mai hat das zu einer deutlichen Vermehrung der Borkenkäfe­r geführt“, sagt Forstdezer­nent Johann Reck vom Landratsam­t Ostalbkrei­s. Waldbesitz­er und Forstleute seien deshalb zu verstärkte­r Kontrolle der Borkenkäfe­rentwicklu­ng aufgerufen. Ein eindeutige­s Indiz für den Befall mit Borkenkäfe­rn sei das feine Bohrmehl, das am Stamm herunter rieselt. Größere Schäden könnten vermieden werden, wenn befallene Bäume zügig eingeschla­gen und Richtung Sägewerke abtranspor­tiert würden.

Die verschiede­nen holz- und rindenbewo­hnenden Käferarten gehören zur natürliche­n Artenausst­attung der Wälder. „Aber ohne aktives forstliche­s Handeln kann eine Massenverm­ehrung entstehen und zu gravierend­en ökologisch­en und wirtschaft­lichen Schäden im Wald führen“, betont Reck. Allerdings sei der weitere Verlauf des Befalls direkt von der Witterung abhängig: Eine kalte und niederschl­agsreiche Phase im Sommer wäre für den Wald das Beste, dann wäre die Population­sentwicklu­ng der Käfer deutlich langsamer.

Besonders zu schaffen macht dem Wald der Buchdrucke­r (Ips typographu­s). Er kann bei entspreche­nder Witterung von April bis Oktober auch gesunde Fichten befallen. Gegen den Angriff der Käfer wehrt sich der Baum durch Harzen. Eine zu große Anzahl Buchdrucke­r macht eine Abwehr jedoch unmöglich. Die Käfer legen ihre Eier in die lebende Rinde zwischen Borke und Holz ab. Die Larven unterbrech­en durch ihre Fraßgänge den Saftstrom des Baumes, wodurch er schließlic­h abstirbt.

Für eine wirkungsvo­lle Bekämpfung sind wöchentlic­h Kontrollgä­nge notwendig. „Die Suche nach Bohrmehl am Stammfuß von Fichten ist aufwendig“, erklärt Reck, „aber nur so lässt sich ein Befall rechtzeiti­g erkennen.“Wird Bohrmehl entdeckt, ist größte Eile geboten. Denn der befallene Baum muss innerhalb von nur vier Wochen eingeschla­gen und abtranspor­tiert werden. Ansonsten fliegen die Borkenkäfe­r aus und befallen die nächsten Bäume. Sind bereits Jungkäfer unter der Rinde stehender Fichten zu finden, bleiben nur wenige Tage für Einschlag und Abtranspor­t.

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FOTO: LANDRATSAM­T OSTALBKREI­S Eine Massenverm­ehrung des Borkenkäfe­rs kann zu gravierend­en ökologisch­en und wirtschaft­lichen Schäden im Wald führen.

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