Riesbürger wollen Wasserwerk Kapf sanieren
Bühler: „Wenn Riesbürg teuerste Lösung haben will, stellt Bopfingen sich nicht dagegen“
RIESBÜRG - Der Gemeinderat Riesbürg hat sich dafür ausgesprochen, das Wasserwerk Kapf bei Trochtelfingen zu sanieren. Einstimmig hat sich das Gremium für den Einbau einer modernen Ultrafiltrationsanlage ausgesprochen. Betrieben wird die Anlage vom Wasserzweckverband Siebenbrunnen, an dem auch die Stadt Bopfingen beteiligt ist. Invesitionen bezahlt jedoch zum ganz überwiegenden Teil Riesbürg. Der Bopfinger Gemeinderat muss dennoch zustimmen. Der Wasserpreis in Riesbürg dürfte nun steigen.
„Die Lösung mit der Ultrafiltrationsanlage ist die sinnvollste, da sie eine strukturelle Verbesserung in der Region vorsieht und somit auch förderwürdig wäre“, sagte Riesbürgs Bürgermeister Willibald Freihart. Konkret geht es um eine gegenseitige Notversorgung mit der Rieswasserversorgung über den Hochbehälter Heide bei Pflaumloch, die nach dieser aufwendigen Sanierung möglich wäre. Netto würde diese Sanierung rund 865 000 Euro kosten. Fördermittel mit einberechnet, würde damit der Wasserbezugspreis pro Kubikmeter um 48 Cent steigen, so die Vorlage.
Bezahlen müsste die Investition die Gemeinde Riesbürg. Zwar ist am Zweckverband Siebenbrunnen hälftig auch die Stadt Bopfingen beteiligt. Da diese ihr Stadtgebiet jedoch mit enthärtetem Wasser aus Aufhausen versorgt und fast komplett auf Siebenbrunnen-Wasser verzichtet, trägt Riesbürg als alleiniger Abnehmer die Kosten für Investitionen. Die 48 Cent, die der Kubikmeter teurer wird, dürfte die Gemeinde dann an die Endkunden weitergeben.
Freihart ärgert sich „maßlos“
Über die er Investition abstimmen muss auch der Gemeinderat Bopfingen. Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Verwaltung wird dem Gemeinderat empfehlen, zuzustimmen.“Er fügt allerdings hinzu: „Wenn die Riesbürger meinen, die teuerste Variante sei die beste, werden wir uns nicht dagegen stellen, schließlich muss Riesbürg bezahlen.“
Bopfingen, das den Betrieb im Wasserwerk Kapf führt, habe günstigere Varianten ins Spiel gebracht. Nun müssten die Riesbürger einen sehr hohen Wasserpreis bezahlen. Riesbürgs Bürgermeister Willibald Freihart machte aus seiner Verstimmung über die Bopfinger Anspielung auf außergewöhnlich teures Wasser in Riesbürg keinen Hehl: „Mich ärgert das maßlos“, sagte er im Gemeinderat.
Eigenes Wasser sollte Riesbürg auch etwas wert sein – zudem sei die längst fällige Investition in das Wasserwerk Kapf seit Jahren hinausgeschoben worden: auch, weil die 50:50Konstellation mit Bopfingen Einigungen immer wieder erschwert habe: „Wir streiten uns seit 2009 herum“, so Freihart.
Seit Anfang dieses Jahres kostet der Kubikmeter Frischwasser in Riesbürg für Verbraucher netto 2,30 Euro, der Kubikmeter Schmutzwasser 2,34 Euro. Hinzu kommen Grundgebühren und Abgaben für Niederschlagswasser. Laut einer Modellrechnung bei 120 Kubikmetern Frischwasserbezug und 150 Quadratmetern versiegelter Fläche bezahlt ein Haushalt jährlich 625,26 Euro. Bei Erhöhung um 40 Cent pro Kubik stiege dieser Gesamtwert auf 685 Euro. Auch dann, rechnete Freihart vor, wäre das Wasser weiterhin in 14 Gemeinden im Ostalbkreis teurer.
„Wir erhöhen die Preise erst, wenn alles gebaut ist“, sagte Freihart im Gemeinderat. Das könnte frühestens zum 1. Januar 2019, wahrscheinlicher aber zum 1. Januar 2020 der Fall sein. Auf den Wasserpreis wirkten sich zudem noch andere Faktoren wie Rohrbrüche aus.