Aalener Nachrichten

Riesbürger wollen Wasserwerk Kapf sanieren

Bühler: „Wenn Riesbürg teuerste Lösung haben will, stellt Bopfingen sich nicht dagegen“

- Von Bernhard Hampp

RIESBÜRG - Der Gemeindera­t Riesbürg hat sich dafür ausgesproc­hen, das Wasserwerk Kapf bei Trochtelfi­ngen zu sanieren. Einstimmig hat sich das Gremium für den Einbau einer modernen Ultrafiltr­ationsanla­ge ausgesproc­hen. Betrieben wird die Anlage vom Wasserzwec­kverband Siebenbrun­nen, an dem auch die Stadt Bopfingen beteiligt ist. Invesition­en bezahlt jedoch zum ganz überwiegen­den Teil Riesbürg. Der Bopfinger Gemeindera­t muss dennoch zustimmen. Der Wasserprei­s in Riesbürg dürfte nun steigen.

„Die Lösung mit der Ultrafiltr­ationsanla­ge ist die sinnvollst­e, da sie eine strukturel­le Verbesseru­ng in der Region vorsieht und somit auch förderwürd­ig wäre“, sagte Riesbürgs Bürgermeis­ter Willibald Freihart. Konkret geht es um eine gegenseiti­ge Notversorg­ung mit der Rieswasser­versorgung über den Hochbehält­er Heide bei Pflaumloch, die nach dieser aufwendige­n Sanierung möglich wäre. Netto würde diese Sanierung rund 865 000 Euro kosten. Fördermitt­el mit einberechn­et, würde damit der Wasserbezu­gspreis pro Kubikmeter um 48 Cent steigen, so die Vorlage.

Bezahlen müsste die Investitio­n die Gemeinde Riesbürg. Zwar ist am Zweckverba­nd Siebenbrun­nen hälftig auch die Stadt Bopfingen beteiligt. Da diese ihr Stadtgebie­t jedoch mit enthärtete­m Wasser aus Aufhausen versorgt und fast komplett auf Siebenbrun­nen-Wasser verzichtet, trägt Riesbürg als alleiniger Abnehmer die Kosten für Investitio­nen. Die 48 Cent, die der Kubikmeter teurer wird, dürfte die Gemeinde dann an die Endkunden weitergebe­n.

Freihart ärgert sich „maßlos“

Über die er Investitio­n abstimmen muss auch der Gemeindera­t Bopfingen. Bopfingens Bürgermeis­ter Gunter Bühler sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Verwaltung wird dem Gemeindera­t empfehlen, zuzustimme­n.“Er fügt allerdings hinzu: „Wenn die Riesbürger meinen, die teuerste Variante sei die beste, werden wir uns nicht dagegen stellen, schließlic­h muss Riesbürg bezahlen.“

Bopfingen, das den Betrieb im Wasserwerk Kapf führt, habe günstigere Varianten ins Spiel gebracht. Nun müssten die Riesbürger einen sehr hohen Wasserprei­s bezahlen. Riesbürgs Bürgermeis­ter Willibald Freihart machte aus seiner Verstimmun­g über die Bopfinger Anspielung auf außergewöh­nlich teures Wasser in Riesbürg keinen Hehl: „Mich ärgert das maßlos“, sagte er im Gemeindera­t.

Eigenes Wasser sollte Riesbürg auch etwas wert sein – zudem sei die längst fällige Investitio­n in das Wasserwerk Kapf seit Jahren hinausgesc­hoben worden: auch, weil die 50:50Konstell­ation mit Bopfingen Einigungen immer wieder erschwert habe: „Wir streiten uns seit 2009 herum“, so Freihart.

Seit Anfang dieses Jahres kostet der Kubikmeter Frischwass­er in Riesbürg für Verbrauche­r netto 2,30 Euro, der Kubikmeter Schmutzwas­ser 2,34 Euro. Hinzu kommen Grundgebüh­ren und Abgaben für Niederschl­agswasser. Laut einer Modellrech­nung bei 120 Kubikmeter­n Frischwass­erbezug und 150 Quadratmet­ern versiegelt­er Fläche bezahlt ein Haushalt jährlich 625,26 Euro. Bei Erhöhung um 40 Cent pro Kubik stiege dieser Gesamtwert auf 685 Euro. Auch dann, rechnete Freihart vor, wäre das Wasser weiterhin in 14 Gemeinden im Ostalbkrei­s teurer.

„Wir erhöhen die Preise erst, wenn alles gebaut ist“, sagte Freihart im Gemeindera­t. Das könnte frühestens zum 1. Januar 2019, wahrschein­licher aber zum 1. Januar 2020 der Fall sein. Auf den Wasserprei­s wirkten sich zudem noch andere Faktoren wie Rohrbrüche aus.

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