Aalener Nachrichten

Wiedervorl­age verdient

- Von Sabine Lennartz s.lennartz@schwaebisc­he.de

Wie wurde gekämpft und gestritten, bis vor drei Jahren auch älteren Frauen in der Mütterrent­e wenigstens ein zweites Jahr Kindererzi­ehungszeit­en anerkannt wurde. Warum die älteren Mütter aber immer noch nicht mit den jüngeren gleichgest­ellt sind, erschließt sich unter dem Gesichtspu­nkt der Gerechtigk­eit niemandem.

Unter dem Gesichtspu­nkt der Finanzen wird es verständli­ch. 6,7 Milliarden mehr im Jahr kostet das dritte Jahr. Der Kardinalfe­hler der vergangene­n Reform war, diese Summe zuerst einmal den Rentenkass­en aufzubrumm­en, statt sie, wie es sich für gesamtgese­llschaftli­che Aufgaben gehört, aus Steuern zu finanziere­n.

Dass die Mütterrent­e aber trotzdem notwendig und sinnvoll bleibt, haben sowohl die Union als auch die SPD erkannt. Gerade Frauen leiden bei ihrer Alterssich­erung unter Kindererzi­ehungszeit­en. Da ist es richtig, sie bei der Rente auszugleic­hen. Und es bleibt sinnvoll, den Frauen auch das dritte Jahr endlich anzuerkenn­en. Es gibt weit unsinniger­e Vorhaben wie zum Beispiel die Maut, für welche Riesensumm­en herausgewo­rfen werden. Momentan kämpfen jedoch nur noch – als seltene Verbündete – die CSU und BadenWürtt­embergs SPD für die Anerkennun­g des dritten Jahres. Viel Aussicht auf Erfolg haben sie derzeit nicht. Die betroffene­n Mütter aber haben verdient, dass sie dranbleibe­n.

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