Air Berlin lotet Möglichkeiten für eine Bürgschaft aus
Die hoch verschuldete Fluggesellschaft Air Berlin erwägt, die Politik um Hilfe zu bitten. Das Unternehmen habe bei den Landesregierungen von Berlin und NordrheinWestfalen eine „Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrages“gestellt, sagte ein Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Damit will die Airline offenbar zuerst einmal ausloten, ob die Politik bereit ist, einen offiziellen Bürgschaftsantrag zu prüfen. Die „Welt“berichtete unter Berufung auf Verhandlungskreise, dass selbst die positive Bestätigung dieser Anfrage von Air Berlin kein Vorentscheid über die spätere Erteilung einer Bürgschaft sei. Air Berlin wolle in einem ersten Schritt vor allem am Firmensitz Berlin prüfen, ob die Politik gewillt sei, einen Bürgschaftsantrag zu prüfen. In Nordrhein-Westfalen dürften die Aussichten für Air Berlin gering sein. FDP-Chef Christian Lindner, dessen Partei dort derzeit Koalitionsverhandlungen mit der CDU führt, äußerte sich bereits ablehnend. „Mit der FDP wird der Steuerzahler nicht für Missmanagement haften“, sagte er der „Bild“Zeitung. Bürgschaften würden nicht „nach Gutdünken“vergeben. Bei Air Berlin sei „eine unternehmerische Perspektive noch nicht sichtbar“. Air Berlin steckt seit 2008 in den roten Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012. Die Fluggesellschaft Etihad hält 29,2 Prozent an der zweitgrößten deutschen Airline. (AFP)