Gewinn für die Krimiszene
In Wahrheit – Mord am Engelsgraben (Arte, Fr.,
20.15 Uhr) – Die ersten Bilder zeigen die idyllische Saarschleife. Doch mit dem Liebreiz der Natur hat es schnell ein Ende, als im Wald die Leiche einer Prostituierten gefunden wird. Da Geschichten offensichtlich nur noch vor einem kriminellen Hintergrund erzählt werden können, schickt das ZDF eine neue Ermittlertruppe ins Quotenrennen. Arte sendet vorab den ersten Fall mit der Saarbrücker Kommissarin Judith Mohn (Christina Hecke), die gerne ihr breites Lächeln aufsetzt, aber genauso ernst wie mitfühlend dreinschauen kann. Durchaus ein Gewinn für die TV-Polizeiriege. Für Regie und Drehbuch (zusammen mit Harald Göckeritz) zeichnet Grimme-Preisträger Miguel Alexandre verantwortlich, Nebenrollen wurden mit prominenten Darstellern wie Christian Berkel, Anna Loos und Ulrike Krumbiegel besetzt.
Tatsächlich hält der Krimi auch, was er verspricht: Er bleibt spannend bis zum überraschenden Finale, bei dem nicht nur der Mord an der Prostituierten, sondern auch das Schicksal einer vor zehn Jahren verschwundenen 16-Jährigen aufgeklärt wird. Mohn erhält bei ihren Recherchen nicht nur Unterstützung vom liebenswert unerfahrenen Kollegen Freddy (Robin Sondermann), sondern auch vom Ruheständler Markus Zerner (Rudolf Kowalski). Der knorrige Altkriminale dürfte Mohn als zäher Spürhund weiterhin behilflich sein – falls die Quoten stimmen.