Aalener Nachrichten

Stolze Europäerin

- Susan Neugebauer, Stefan Blume, Frank Müller-Thoma, Marga Rehmann, Petra Braiger, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Le

Zum Artikel „Die Briten haben die Wahl“(8.6.): Ich bin eine von 1,2 Millionen Briten, die in Europa leben und nicht über den Brexit abstimmen durften. Auch am 8.6. hatte ich nicht die Möglichkei­t, die den harten Brexit befürworte­nde Theresa May abzuwählen. Obwohl ich britische Staatsbürg­erin bin, habe ich kein Stimmrecht in Großbritan­nien.

1972 kam ich mit 22 Jahren nach Frankfurt und hatte große bürokratis­che Hürden zu überwinden, um eine Aufenthalt­serlaubnis, geschweige denn eine Arbeitserl­aubnis in Deutschlan­d zu erhalten. Diese Zeiten der Diskrimini­erung möchte ich nicht noch einmal durchmache­n! Damals hatte der britische Premier Ted Heath die Idee der EWG vorangetri­eben – ich sah in einem gemeinsame­n Europa meine berufliche Chance und studierte Französisc­h, Italienisc­h und Deutsch, um fit für die europäisch­e Zukunft zu sein.

Jetzt wollen die Briten wieder zurück zu den „good old days“, als angeblich alles ohne Europa besser war. Ich bin stolz, Europäerin zu sein und hätte nie gedacht, dass ich mich eines Tages schämen würde, Britin zu sein.

Da ich über 15 Jahre im Ausland lebe, habe ich, im Gegensatz zu anderen Europäern (zum Beispiel Italien), nach britischem Recht kein Wahlrecht in meinem Herkunftsl­and. Ich habe deshalb 2009 auch die Deutsche Staatsbürg­erschaft angenommen, um überhaupt einmal wählen zu dürfen.

Ich finde es ungerecht, dass wir europäisch­en Briten von den Wahlen in Großbritan­nien ausgeschlo­ssen sind und bin zutiefst betroffen, dass Großbritan­nien nicht mehr zur EU gehören will. Leutkirch

Geld besser an die Allgemeinh­eit

Zum Artikel „Steuer für Brenneleme­nte nicht rechtens“(8.6.): Nun hat das Bundesverf­assungsger­icht entschiede­n. Die Brenneleme­ntesteuer ist verfassung­swidrig. Das erhobene Geld ist zurückzuza­hlen. An unsere notleidend­en Energierie­sen. Dass diese Abgabe eingepreis­t war, und den selben Konzernen ja vom Steuerzahl­er ein großes Geschenk gemacht wurde durch Rabatt beim Atomaussti­eg, interessie­rt in diesem Zusammenha­ng eher weniger.

Jedoch sollte dieses Geld nicht der nachträgli­chen Gewinnstei­gerung, sondern der Allgemeinh­eit zugute kommen. Sonst müssten sich die Verbrauche­r wohl wegen nachträgli­ch überzogene­r Strompreis­e an die Gerichte wenden.

Friedrichs­hafen

2020 ist Trump hoffentlic­h weg

Zum Leitartike­l „Kurzfristi­ge Machtpolit­ik“(2.6.): Trump mag mit sich oder in der Familie gerungen haben, seine falsche Behauptung, Klimaschut­z sei nur eine unnötige Idee der Chinesen, endlich als wahlkämpfe­rische Täuschung zu offenbaren. Diese Offenbarun­g ist nun erfolgt. Trump will das Klimaabkom­men von 2015 für die USA nicht etwa ersatzlos ad acta legen, sondern wegen vermeintli­cher Partikular­interessen lediglich nachverhan­deln.

Zudem weiß Trump, dass das Klimaschut­zabkommen bis 2020 völkerrech­tlich bindend ist. Er weiß auch, dass Bundesstaa­ten wie Kalifornie­n ihm bei seinem untauglich­en Bemühen um einen einschränk­enden „Deal“ohnedies nicht folgen. Die Kurzfristi­gkeit seiner Machtpolit­ik wird Trumps übersteige­rtes Ego allerdings für die Jahre nach 2020 noch nicht wahrhaben wollen: So Gott will, hat Amerika dann einen neuen Präsidente­n.

Langenarge­n

Blumenwies­e für die Vögel

Zum Artikel „40 Prozent der Vogelarten sind im Südwesten vom Aussterben bedroht“(13.5.): Auf meinem Rasen darf alles stehenblei­ben, was wächst und blüht: Margeriten, Kornblumen, Klee und so weiter. Es ist eine bunte Blumenwies­e. Ich freue mich an diesen Blumen und finde den „glattgesch­orenen“Rasen öd und langweilig. Meine Kinder warten mit dem Mähen, bis ich das „Jetzt“gebe.

Schwendi

Hunde können nichts dafür

Zum Artikel „Kangals: In Hessen gefährlich, in Baden-Württember­g nicht“(2.6.): Ich möchte mich gerne äußern, da ich selbst einen Hund besitze und auch selbst immer wieder Erfahrunge­n mit nicht erzogenen, falsch erzogenen oder vermenschl­ichten Hunden mache. Alle Hundewelpe­n, egal welche Rasse, kommen rein auf die Welt und werden vom Menschen zu dem gemacht, was sie im Erwachsene­nalter sind. Leider wird, wie im aktuellen Fall, der Hund als gefährlich dargestell­t, obwohl man hier von einem Haltungsfe­hler der Hunde ausgehen muss, und um eine Überforder­ung und Messsihalt­ung mit Tieren.

Verantwort­lich ist auch das Veterinära­mt, das bereits von den Missstände­n in Kenntnis gesetzt wurde und die Haltung der vielen Tiere als normal bezeichnet. Es muss erst immer etwas passieren, bevor diese Menschen zur Verantwort­ung gezogen werden, leider zum Nachteil der Tiere.

Kangals sind keine gefährlich­en Hunde, solange man sie artgerecht hält, sich mit dieser Rasse beschäftig­t und sie ihrer Rasse entspreche­nd auslastet. Hunde, die den ganzen Tag alleine gelassen werden, sind nicht ausgelaste­t und suchen sich Beschäftig­ung. Ich stelle mich auf die Seite der Hunde, denn die sind das, was der Mensch aus Ihnen macht. Laupheim

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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FOTO: DPA Hund der Rasse Kangal.
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FOTO: DPA Die britische Premiermin­isterin Theresa May.
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FOTO: DPA US-Präsident Donald Trump.

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