Viktoria-Platz gleicht einem Flickenteppich
Spielbetrieb ist stark eingeschränkt – Volker Braun klopft bei der Stadt um eine Sanierung an
AALEN-WASSERALFINGEN - „Nun muss etwas geschehen“, fordert der erste Vorsitzende Volker Braun. Denn der Fußballplatz der Viktoria Wasseralfingen beim Besucherbergwerk hat schon bessere Zeiten gesehen. Er gleicht teilweise eher einem Rasen-Erde-Flickenteppich, manche Stellen sind verdorrt, anderswo hat sich ein Pilz ausgebreitet, schlecht bespielbar ist er sowieso. Im kommenden Jahr läuft der Pachtvertrag mit der Stadt aus, der Platz gehört allerdings dem Land.
Ein optimaler Standort für einen Fußballplatz war die ehemalige Abladehalde vom einstigen Eisenerzabbau noch nie. Aber der schön gelegene Platz auf dem Braunenberg steht auch für die Geschichte der Viktoria und für viele Mitglieder ist er auch ein Stück Identität. Bespielt wird er momentan nur noch von der Union II und der Jugend. Diesen Platz so zu lassen wie er ist, geht für Braun gar nicht. Man brauche im größten Aalener Stadtbezirk einen weiteren Rasenplatz in einem angemessenen Zustand. Und in dem sei der Viktoria-Platz eben nicht. Etwa 800 000 Euro würde ein Kunstrasenplatz kosten. Das ist sehr viel, weiß Braun. Eine Regeneration beziehungsweise Sanierung schlüge mit 350 000 Euro zu Buche, rechnet Braun vor. Ob und mit wieviel WLSB-Zuschüssen rechnen kann, ist noch nicht bekannt.
Der erste Vorsitzende verweist nun auf die 200 000 Euro, die im Haushalt 2019/2020 im Haushalt für Sportstätten in Wasseralfingen eingestellt sind. Und er verweist auch auf das, wie er es nennt, „Stillhalteabkommen“mit der Stadt: Der TSV Dewangen will noch in diesem Jahr seine Kalthalle hochziehen und schon im Dezember eröffnen. Deswegen haben sich die SG Union Wasseralfingen und der SVG Fachsenfeld mit einem schriftlichen Vertrag verpflichtet, innerhalb der nächsten 15 Jahre keinen städtischen Zuschuss für eine weitere Kalthalle einzureichen, zu beantragen oder zu fordern. Auch wegen dieses Abkommens rechnet Braun mit Mitteln aus dem Haushalt für die Sanierung des Platzes. Ein Kunstrasen ist für Braun nicht die erste Lösung. Eben wegen des hohen Preises und dem Problem der Entsorgung.
Gespräche sollen intensiviert werden
Bei der Stadt reagiert man verhalten bis sehr zurückhaltend. Auf Anfrage der „Aalener Nachrichten“teilt Pressesprecherin Karin Haisch mit: „Stadt und der Vorsitzende der Viktoria, Volker Braun, sind im Gespräch über das Vereinsgelände der Viktoria wegen Ablauf des Pachtvertrages im kommenden Jahr. Die Gespräche sollen intensiviert werden, sobald das Vorstandsteam der Viktoria um Volker Braun wieder komplett ist. Herr Braun hat uns signalisiert, dass er gemeinsam mit dem neuen Vorstand mit einem Konzept auf die Stadt zukommen will.“
Über die Pachtverlängerung, so Braun, habe man sich mit der Stadt schon mündlich unterhalten. Wird der Rasenplatz saniert, würde eine 25-jährige Verlängerung reichen, meint er. Ein Problem bei diesem Platz: In Hitzeperioden trocknet er aus und müsste bewässert werden. Das hätte auch funktioniert – mit den ehemaligen Fischteichen als Zisterne. Doch die wurden vor einigen Jahren aufgefüllt zugunsten eines Kinderspielplatzes.