Aalener Nachrichten

Machtwechs­el nach Dauser-Drama

-

BERLIN (SID/dpa) - Auch Fabian Hambüchen zuckte als Co-Kommentato­r bei sportdeuts­chland.tv zusammen, als Mehrkampf-Meister Lukas Dauser mit schmerzver­zerrtem Gesicht aus der Max-Schmeling-Halle getragen wurde. Nach der MRT-Untersuchu­ng gab es dann die bittere Gewissheit: Riss des vorderen Kreuzbande­s am rechten Knie und Schaden am Außenmenis­kus. In der nächsten Woche wird der derzeit beste deutsche Turner in München operiert und muss die Teilnahme an den Weltmeiste­rschaften im Oktober in Montréal abschreibe­n. „Das ist natürlich schade. Aber ich werde weiter kämpfen“, verkündete der Wahl-Berliner, der ursprüngli­ch mit seiner ersten WM-Medaille geliebäuge­lt hatte. Die schwere Verletzung überschatt­ete am Mittwoch die Wettbewerb­e in Berlin, in denen die deutschen Turnerinne­n mit ihren Leistungen mehr und mehr ins Rampenlich­t rücken.

Nicht nur beim Internatio­nalen Deutschen Turnfest sind die Frauen als Teilnehmer klar in der Mehrheit, auch bei nationalen Titelkämpf­en geben die Athletinne­n sportlich den Ton an. Und genießen das auch sichtlich. „Natürlich will ich gewinnen, ich will aber auch zeigen, dass wir Turnerinne­n einen Riesenspaß haben bei dem, was wir da tun“, sagte Elisabeth Seitz, die bei den Gerätefina­ls bereits ihren 18. nationalen Titel einsammelt­e. Der Trend ist nicht gänzlich neu, aber er wird in der Hauptstadt offenkundi­ger denn je. Die Popstar-Rolle auf der Bodenfläch­e und am Sprungtisc­h kann eben nicht nur ein Hambüchen ausfüllen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany