Aalener Nachrichten

Südwesten fördert Elektromob­ilität mit 43,5 Millionen Euro

2000 neue Ladesäulen geplant

- Von Bettina Grachtrup

STUTTGART (lsw) - Die grünschwar­ze Regierung von BadenWürtt­emberg will am 20. Juni eine Initiative zur Förderung der Elektromob­ilität auf den Weg bringen. In der Kabinettsv­orlage werden für den Zeitraum bis 2021 rund 43,5 Millionen Euro veranschla­gt. Dazu gehört der Aufbau von 2000 Ladesäulen für Elektroaut­os im Land. „Damit wäre in Baden-Württember­g in maximal etwa zehn Kilometern Entfernung eine Ladesäule erreichbar“, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Eigentlich sollte das Thema schon vor einigen Wochen ins Kabinett. Die Verhandlun­gen zogen sich aber dem Vernehmen nach hin. Die Elektromob­ilität müsse einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der wirtschaft­s-, verkehrs- und klimapolit­ischen Ziele des Landes leisten, heißt es nun in der Vorlage. Der Bedarf an Ladesäulen sei erheblich höher als durch Bundesmitt­el gedeckt werden könne. Das Land will zehn Millionen Euro in die Ladeinfras­truktur stecken, um ein Grundnetz in Baden-Württember­g zu schaffen. Eine Ladesäule koste zwischen 5000 und 100 000 Euro. Aktuell gibt es 577 Säulen im Land.

Die „Südwest Presse“hatte zuvor berichtet, dass Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) die Landesinit­iative Elektromob­ilität III auch in einem Brief an die Teilnehmer des jüngsten Autogipfel­s angekündig­t hat. An dem Autogipfel Mitte Mai in Stuttgart nahmen unter anderem die Chefs großer Automobilh­ersteller teil. Kretschman­n hatte das Treffen initiiert, weil die Branche vor einem Umbruch steht und Arbeitsplä­tze im Südwesten auf dem Spiel stehen könnten.

Das Maßnahmenp­aket sieht unter anderem vor, die Forschung im Bereich umweltfreu­ndlicher Mobilität stärker zu unterstütz­en. Die Grünen dringen zudem darauf, auch die Landesagen­tur e-mobil, die sich zu hundert Prozent im Besitz des Landes befindet, dauerhaft auf eine sichere finanziell­e Grundlage zu stellen. Landtagfra­ktionschef Andreas Schwarz sagte: „Diese Grundfinan­zierung der Landesagen­tur e-mobil BW muss zusätzlich zur Landesinit­iative E-Mobilität III gesichert werden.“Die Finanzieru­ng wird voraussich­tlich über den Landeshaus­halt geregelt – über das Thema muss allerdings noch bei der Aufstellun­g der Etats beraten werden.

Der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der SPD-Landtagsfr­aktion, Reinhold Gall, begrüßte den geplanten Ausbau der Ladeinfras­truktur für Elektroaut­os. „Allerdings werden 2000 Ladesäulen längst nicht die Mobilität gewährleis­ten, die da vorgegauke­lt wird.“Für das Land sei es aber genauso wichtig, weitere Effizienz beim Verbrennun­gsmotor zu erreichen und im Bereich anderer Antriebssy­steme zu forschen. „Der Elektrohyp­e der Landesregi­erung darf nicht dazu führen, dass am Ende die Mobilität eingeschrä­nkt wird“, mahnte Gall.

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FOTO: DPA Ein Elektroaut­o wird an einer Stromzapfs­äule geladen. Mit 2000 solcher Säulen will die Landesregi­erung die Elektromob­ilität fördern.

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