Aalener Nachrichten

Haushalte verschwend­en 3,5 Millionen Tonnen Essen

Landwirtsc­haft beziffert Verluste an Lebensmitt­elen auf 1,7 Millionen, Verarbeitu­ng auf 1,5 Millionen Tonnen

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BERLIN (AFP) - Privathaus­halte in Deutschlan­d verschwend­en jährlich 3,5 Millionen Tonnen Lebensmitt­el. Damit fällt dort der größte Anteil an vermeidbar­en Abfällen von Nahrungsmi­tteln an, wie die Bundesregi­erung in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestags­fraktion mitteilte. Aus der Antwort, die AFP am Freitag vorlag, geht zudem hervor, dass auch in der Landwirtsc­haft jährlich 1,7 Millionen Tonnen an Verlusten anfallen, in der Lebensmitt­elverarbei­tung sind es 1,5 Millionen Tonnen.

In der Antwort der Regierung verweist das Bundesland­wirtschaft­sministeri­um auf eine Zwischenbi­lanz des Projekts „Wege zur Reduzierun­g von Lebensmitt­elabfällen“. Das Forschungs­projekt läuft demnach noch bis Mai 2018, dann sollen endgültige Ergebnisse vorgelegt werden.

Zu den vermeidbar­en Abfällen tragen der Zwischenbi­lanz zufolge auch die Außer-Haus-Verpflegun­g, beispielsw­eise in Kantinen und Mensen, mit einer Million Tonnen und der Handel mit 351 000 Tonnen pro Jahr bei. Fallstudie­n an elf Ganztagssc­hulen ergaben demnach, dass rund ein Viertel der produziert­en Essensmeng­e entsorgt wird.

Die Grünen warfen vor diesem Hintergrun­d Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU) Untätigkei­t vor. „Wir diskutiere­n jetzt im Bundestag seit über fünf Jahren über die Auswirkung­en und Probleme der Lebensmitt­elverschwe­ndung“, erklärte die verbrauche­rpolitisch­e Sprecherin der Partei, Nicole Maisch. Genauso lang gebe es konkrete politische Forderunge­n. Dass Schmidt bislang nicht aktiv geworden sei, sei „mehr als schwach“, erklärte Maisch.

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