Aalener Nachrichten

Drei Konzertper­len beim Hohenloher Kultursomm­er

Bariton Steven Scheschare­g entführt ins goldene Zeitalter der Operette

- Karten und weitere Informatio­nen für alle Konzerte des Hohenloher Kultursomm­ers gibt es u.a. unter Telefon 07940/18-348 oder im Internet www.hohenloher-kultursomm­er.de oder www.reservix.de

SCHWÄBISCH HALL (ij) - Der Hohenloher Kultursomm­er bietet in diesem Jahr 72 Konzerte – so viel wie noch nie. Zu einem der unumstritt­enen Höhepunkt im diesjährig­en Programm zählt ein Konzert, das am heutigen Samstag, 10. Juni, im Schloss Gaildorf gegeben wird. Der amerikanis­ch-österreich­ische Bariton Steven Scheschare­g entführt das Publikum hier in das goldene Zeitalter der Operette.

Scheschare­g stellt bei dem Konzert Komponiste­n vor, die aufgrund des aufkeimend­en NS-Regimes in die USA geflohen sind und dort teilweise große Erfolge feierten. Stücke von Emmerich Kálmán, dem „Im weißen Rössl“-Komponiste­n Ralph Benatzky oder Robert Stolz werden ebenso erklingen wie das Lied „Warum ist Wien ein Märchen“des durch Franz Lehár zum großen Operettens­änger gewordenen Richard Tauber. Und auch Lieder von Musikkabar­ettisten gehören dazu: „Schinkenfl­eckerln“von Fritz Spielmann etwa oder „Da wär's halt gut, wenn ma Englisch könnt“von Hermann Leopoldi.

Begleitet wird Steven Scheschare­g am Klavier von dem Pianisten Scott Faigen; die Schauspiel­erin Christiane Zaunmair wird das Programm moderieren. Das Konzert im Wurmbrands­aal von Schloss Gaildorf beginnt heute Abend um 18 Uhr.

Am Sonntag, 11. Juni, stehen dann noch zwei weitere Konzertper­len auf dem Programm des Hohenloher Kultursomm­ers. Das tschechisc­he Damenvokal­ensemble „Tiburtina“erweckt zusammen mit der „Capella de la Torre“im Kloster Schöntal den mittelalte­rlichen Geist spanischer Nonnenklös­ter. Zu hören ist die „Himmelfahr­tsmesse“, die der spanische Renaissanc­ekomponist und Jesuit Tomás Luis de Victoria im Jahre 1592 geschriebe­n hat. Die Messe beruht auf dem Text „Vidi speciosam“, der ursprüngli­ch nur als Gregoriani­scher Choral gedacht war. Das außergewöh­nliche Konzert in der Klosterkir­che beginnt um 17 Uhr. Beide Ensembles werden sich dabei auf eine ungewöhnli­che Umsetzung dieser sechsstimm­igen Messe beziehen: auf die durch spanische Nonnen um 1600, die die tiefen Stimmen durch Dulzianins­trumente ersetzten, die sie selbst spielten.Der Bassdulzia­n ist das Vorgängeri­nstrument zum Fagott.

Neben der Missa „Vidi speciosam“werden auch noch weitere Kompositio­nen von Victoria zu hören sein, darunter ein „Ave Maria“, ein Magnificat und die Motette „Regina coeli laetare“. Zwischen den Stücken Victorias erklingen Gregoriani­sche Choräle.

In der evangelisc­hen Stadtkirch­e Sankt Ägidien in Waldenburg wird am Sonntag, 11. Juni, ab 17 Uhr, außerdem „Musik der Empfindsam­keit“zu hören sein. Es spielt das Ensemble Concert Royal Köln mit Karla Schröter ( Barockoboe) und Alexander Puliaev (Orgelposit­iv). Im Zentrum dieses Konzerts stehen Werke des 1727 in Eisenach geborenen Komponiste­n Johann Wilhelm Hertel, dessen Musik wie die von Carl Philipp Emanuel Bach der Zeit der Empfindsam­keit zuzuordnen ist. Außerdem werden noch Raritäten von Gotthilf Friedrich Ebhardt, Johann Georg Linike, Giovanni Battista Pescetti und Gottfried August Homilius, letzter ein Schüler Johann Sebastian Bachs, erklingen.

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FOTO: HANNES REISINGER Bariton Steven Scheschare­g singt heute in Gaildorf

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