Stadt Aalens Allzweckwaffe wird 70
Der ehemalige und langjährige Stadtkämmerer Siegfried Staiger feiert am Sonntag seinen runden Geburtstag
AALEN - Stets alle wichtigen Zahlen parat, gut informiert und vorbereitet, absolut loyal und pflichtbewusst, freundlich und verbindlich, die Ruhe bewahrend, auch wenn es hoch herging: Siegfried Staiger. Der langjährige Stadtkämmerer feiert am Sonntag seinen 70. Geburtstag.
Von 1994 bis Ende 2011 war der Jubilar ein wichtiges Mitglied der Aalener Stadtspitze, denn Staiger verwaltete und verantwortete einen Millionenetat. Bei seiner Verabschiedung sprach die damalige Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler denn auch davon, eine Ära gehe zu Ende und bescheinigte Staiger, er habe Spuren in der Stadtveraltung hinterlassen.
Der ehemalige Aalener Stadtkämmerer hat zwar im Annaheim in Ellwangen das Licht der Welt erblickt, er ist jedoch ein waschechter Aalener Hirschbächler. Staiger absolvierte eine Verwaltungslehre und kam über die seinerzeit noch selbstständige Gemeinde Ebnat, für die er seit 1970 tätig war, mit der Eingemeindung des Härtsfeldortes zwei Jahre später mit einer breiten Praxisausbildung als Grundlage zur Aalener Stadtverwaltung. 1974 wurde er Kassenverwalter und managte mit Anton Abele die Umstellung auf die EDV. 1981 wurde der Jubilar stellvertretender Leiter und ein Jahr später Chef des Personal- und Organisationsamtes der Stadt.
1994 wählte ihn der Gemeinderat mit großer Mehrheit als Nachfolger von Ottmar Mahler zum neuen Stadtkämmerer. Was er in dieser Funktion für die Stadt geleistet hat, beschrieb Jutta Heim-Wenzler bei Staigers Verabschiedung so: „Die Verantwortung für einen Millionenhaushalt ist eine schwere Bürde, die Sie in den vergangenen 18 Jahren immer mit Sachverstand, Sorgfalt und Pflichtbewusstsein geschultert haben. Finanzexperimente und abenteuerliche Geldanlagen hat es in Ihrer Amtszeit nicht gegeben. Sie haben die Stadtkämmerei zu einer schlagkräftigen Truppe ausgebaut, deren Arbeit im Gremium einhellig anerkannt und geschätzt ist. Mit der Umstellung auf das doppische Rechnungswesen haben Sie schließlich zum Abschluss noch einen Markstein gesetzt. Eine Rating-Agentur würde Ihnen die Bestnote, ein ’Triple A’ ausstellen.“
Staiger war für die Stadt aber auch so etwas wie eine Allzweckwaffe: Nach der Wende leistete er Aufbauhilfe in Jena in Thüringen und in der ungarischen Partnerstadt Tatabánya. Und als die Stadtwerke 2007 in Turbulenzen gerieten, übernahm Staiger für ein Jahr die Leitung – zu seiner Aufgabe als Stadtkämmerer.
Sein Steckenpferd: das Soziale
Sein Steckenpferd, erzählt er, war schon immer das Soziale, weil dies ein Bereich sei, in dem man Menschen helfen könne. Schon früh fand er daher zum Sozialverband VdK und übernahm 1986 den Vorsitz des Ortsverbandes Hofherrnweiler, den er seither inne hat. 1992 wurde er Bezirksund 2004 Landesschatzmeister. „Wir sind dafür da, dass die Menschen zu ihrem Recht kommen“, ist das Credo seines ehrenamtlichen Engagements.
1974 hat Staiger mit seiner Frau Maria in Oberrombach gebaut. Den Eheleuten wurden drei Söhne geschenkt, inzwischen sind sie auch dreifache Großeltern. Zum runden Geburtstag gratulieren auch die Aalener Nachrichten sehr herzlich.