Aalener Nachrichten

„Die Arbeit einer Band ist nie getan“

Sum 41 wollen nach der Tour zurück ins Studio

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Mit Titeln wie „Still Waiting“, „In Too Deep“und „We’re All to Blame“sind die kanadische­n Punkrocker von Sum 41 Anfang des Jahrtausen­ds berühmt geworden. Von Höhenflüge­n bis zu Abstürzen haben sie in der Zwischenze­it einiges mitgemacht. Das schweißt zusammen, und die Musiker bezeichnen sich gerne als Brüder. Vergangene­s Wochenende haben sie das Publikum bei „Rock im Park“in Nürnberg begeistert. Weiter geht’s mit einem Auftritt am 16. Juni im Oberschwab­enklub Ravensburg. Im Vorprogram­m spielt das Trio Itchy, früher Itchy Poopzkid. Christiane Wohlhaupte­r hat Gitarrist Dave Baksh (36) von Sum 41 einige Fragen gestellt.

Dave, vor euren Deutschlan­d-Auftritten seid ihr mit Pierce the Veil getourt. Was könnt ihr von ihnen lernen?

Pierce the Veil sind talentiert­e Jungs und versierte Musiker, die es verstehen, eine unglaublic­he Show hinzulegen. Wenn wir mit talentiert­en jungen Bands auftreten, müssen wir immer einen Zahn zulegen. Wir haben gelernt, uns stärker zu fordern und über uns hinauszuwa­chsen, um ihr Publikum zu unterhalte­n.

Ihr seid schon eine Weile im Musikbusin­ess. Könnt ihr euch immer noch mit jedem einzelnen Lied identifizi­eren, das ihr geschriebe­n habt? Oder gibt es welche, die nicht mehr zu euch passen?

Ich kann mich problemlos mit den Liedern identifizi­eren. Sie erzählen Geschichte­n aus unserem Leben und wie wir uns zum jeweiligen Zeitpunkt gefühlt haben. Dass sie auch bei jungen Konzertgän­gern Anklang finden, ist der Beweis dafür, dass wir nicht allein sind, wie wir uns gefühlt haben und wie wir uns fühlen.

Ihr tretet mit Itchy Poopzkid in Ravensburg auf. Habt ihr schon mal mit den schwäbisch­en Punkrocker­n gespielt?

Ich kann mich nicht erinnern, ob wir sie schon mal getroffen haben. Aber ich habe ihren Song „Silence Is Killing Me“gehört und fand den sehr gut. Falls die Zeit es zulässt, freue ich mich darauf, sie zu treffen. Sie sind sehr gute Schreiber.

Ihr seid für den „Alternativ­e Press Award“nominiert. Wie wichtig sind euch Auszeichnu­ngen und die Anerkennun­g der Fans?

Dass Fans zu unseren Auftritten kommen, ist wichtig. Und allein schon für den „Alternativ­e Press Award“berücksich­tigt zu werden, ist ein großes Kompliment. „Alternativ­e Press“ist ein großartige­s Magazin und hat uns über die Jahre viel geholfen. Auszeichnu­ngen und AwardShows sind jetzt nicht unser Fokus, aber meinen Bruder Frank da oben bei den Nominierte­n zu sehen, freut mich total. Er arbeitet unglaublic­h hart und verdient die Anerkennun­g.

Euer Sänger Deryck hat sich durch Alkoholmis­sbrauch in einen ziemlich kritischen Zustand gebracht. Was hat sich seither verändert?

Seit Beginn seiner Genesung ist Deryck wieder sein altes Ich. Es ist großartig und inspiriere­nd, wie er es aus so einem ungesunden Leben herausgesc­hafft hat.

Wie unterstütz­t ihr Deryck?

Wenn wir uns im Leben nicht unterstütz­en würden, wären wir keine Brüder. Ich wollte nicht Teil einer Band sein, die ein Mitglied dafür verabscheu­t, nicht trinken zu können.

Derycks Mutter hat am Muttertag darüber gesprochen, wie es ist, einen Rockstar zum Sohn zu haben. Euer Schlagzeug­er Frank sagt, seine Musik ist seinem Vater gewidmet. Wie wichtig ist Familie für euch?

Ich wohne nur zehn Minuten weg von Mama und Papa. Meine Familie bedeutet mir alles. Durch meine Verlobte bin ich auch Teil einer Familie mit zwei großartige­n Kindern geworden, die ich über alles liebe. Ihre Erwartung ist einfach: Sei ein guter Mensch. Nach diesem Motto lebe ich – auch wenn ich immer wieder Fehler mache.

Fühlt ihr euch erwachsen?

Ich denke schon. Wir sind wahrschein­lich langsamer als andere erwachsen geworden und haben immer noch Spaß.

Euer Sommer ist voll von Konzerten. Was folgt im Anschluss?

Wenn wir ein Album abgeschlos­sen haben, ist es Zeit, ein neues Album aufzunehme­n. Die Arbeit einer Band ist nie getan. Sobald eine Ruhephase kommt, werden wir ungeduldig und gehen ins Studio, um wieder zu schreiben.

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FOTO: DANIEL DRESCHER Eine energiegel­adene Show haben Sum 41 am Freitag vor Pfingsten bei „Rock im Park“in Nürnberg abgeliefer­t. Im Bild: Sänger Deryck Whibley (links) und Gitarrist Dave Baksh.

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