Die Presse zur Wahl
LONDON (dpa) - „Desaster“, „schrecklicher Fehler“, „Katastrophenwahl“: Das internationale Medienecho auf die Abstimmung in Großbritannien ist verheerend. Der Ausgang zeige Theresa Mays persönliches Scheitern. „The Times“(Großbritannien): „Die Hoffnungen der Konservativen auf eine substanziell vergrößerte Mehrheit im Parlament sind mit einer überwältigenden Zurückweisung durch Wähler in Universitätsstädten bis hin zu LabourHochburgen zerschlagen worden. Mit dieser Wahl sollte Theresa Mays Führung ihrer Partei und des Landes zementiert werden, und der Europäischen Union sollte versichert werden, dass sie es bei den bevorstehenden Brexit-Verhandlungen mit einem starken und stabilen Partner zu tun hat. Doch nichts dergleichen wurde erreicht. Nun steht eine Periode des Durcheinanders bevor.“„Le Figaro“(Frankreich): „Ihre Fähigkeit, eine feste Regierung zu leiten, wird bezweifelt. Und dieses persönliche Scheitern stellt die Position von Theresa May infrage.“
„De Tijd“(Belgien): „Mit der schmerzhaften Wahlniederlage streut die britische Premierministerin Zweifel nicht nur an ihrer Zukunft, sondern auch hinsichtlich der Brexit-Verhandlungen mit Brüssel. Der Ruf nach ihrem Rücktritt wird laut. Zum zweiten Mal in Folge verpassen sich die britischen Konservativen ein Eigentor. 2016 schoss sich David Cameron in den Fuß, indem er das Referendum über die EU-Mitgliedschaft ansetzte und es dann verlor.“Neue Zürcher Zeitung“(Schweiz): „Der Entscheid von Premierministerin May für vorgezogene Neuwahlen in Großbritannien ist zu einem Albtraum geworden – nicht nur für May selbst, die ihr Amt verlieren könnte, sondern auch für das Land und für Europa.“„Jyllands-Posten“(Dänemark): „Neben dem großen konservativen Rückgang sind mehrere politische Zusammenbrüche in Großbritannien auf dem Weg.“„Rzeczpospolita“(Polen): „Theresa May hat einen spektakulären Fehler begangen.“