Besucher strömen zum Schauschleudern
Bezirksverein für Bienenzucht rechnet in diesem Jahr mit gutem Honigertrag
ELLWANGEN (sj) - Der Bezirksverein für Bienenzucht Ellwangen hat am Sonntagnachmittag zum Schauschleudern und zu Kaffee und Kuchen am Lehrbienenstand beim Schloss ob Ellwangen eingeladen. Anlass war der bundesweite Tag der Deutschen Imkerei. Die Besucher konnten sich dabei einen Einblick in die moderne Imkerei verschaffen. Und das Interesse war groß.
Rund 115 000 Imkerinnen und Imker betreuen in Deutschland fast 800 000 Bienenvölker. Ein Volk zählt im Sommer mindestens 30 000 bis 40 000 Bienen. Viele Milliarden Bienen bestäuben so etwa 80 Prozent der einheimischen Wild- und Nutzpflanzen. Die Imkereien erzeugen jährlich zwischen 15 000 und 25 000 Tonnen Honig und decken damit 20 bis 25 Prozent des Inlandsbedarfs. Beim Tag der Deutschen Imkerei konnte man vieles über die Honigbiene erfahren, die zu den drei wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren in Deutschland zählen.
Doppelt so viele Besucher wie im vergangenen Jahr
„Willst du Gottes Wunder seh'n, musst du zu den Bienen geh'n“, lautet denn ein alter Spruch. „Das Interesse ist groß“, freute sich Vorsitzender Alois Pfauth über den Besucherandrang. In diesem Jahr seien doppelt so viele gekommen, wie beim Schauschleudern 2016. „Der Honig wird regional geerntet vom Schlossbuckel“, erklärte Pfauth: „Wenn das Wetter anhält, könnte es ein ganz gutes Honigjahr geben.“Das Honigjahr, das bis zum 1. August geht, habe aufgrund der Witterung schlecht begonnen, sich dann aber gut entwickelt. Der Bezirksverein hat fünf vereinseigene Völker.
Alois Pfauth und der Vertrauensmann von Westhausen, Josef Geiger, zeigten sich froh über die positive Mitgliederentwicklung. Vor drei Jahren habe der Verein noch einen Altersschnitt von über 60 Jahren gehabt, jetzt liege dieser bei 56 Jahren.
Der Bezirksverein für Bienenzucht Ellwangen sei ein aktiver Verein: „Wir haben 230 Mitglieder – und circa 200 sind aktiv.“Früher sei die Imkerei eigentlich komplett eine Männerdomäne gewesen, so Pfauth, jetzt zögen die Frauen in die Imkerei ein.
Immer mehr Frauen entdecken die Imkerei für sich
Und Alois Pfauth, der den Bienenzuchtverein seit vier Jahren zusammen mit der gleichberechtigten Rita Bauer als Doppelspitze führt, konnte dies auch belegen: „Wenn ein Anfängerkurs ist, ist die Hälfte Frauen.“Zurzeit hat der Verein eine Jungimkerschulung mit 18 Jungimkern, die dieses Jahr mit der Imkerei neu anfangen. Das seien fast zehn Prozent der Imkerschaft, so Pfauth.
Begonnen wurde Anfang März mit einer theoretischen Schulung und vier Monate lang wöchentlich, donnerstags, zwei Stunden Praxis. Zum Abschluss erhalten die Jungimker ein Zertifikat: „Quasi ein Führerschein zur Bienenhaltung“, sagt Pfauth. Danach könnten sie vom Ellwanger Bienenzuchtverein günstig ein Bienenvolk erwerben.