Aalener Nachrichten

Bedrohte Beißer

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wieder ist eine seltene Spezies in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht: Vampire. So war die Burg Poenari in den Südkarpate­n im 15. Jahrhunder­t eine Residenz des Fürsten Vlad („Der Pfähler“) Tepes, dem Vorbild von Bram Stokers Roman „Dracula“. Das Bauwerk zieht heute Touristen an. Nun melden die Behörden jedoch, dass eine Bärenfamil­ie in der Nähe der Festung gesichtet worden ist. Wegen der akuten Gefahr wurde der Zugang zur Burg gestoppt. Bären sind in den Karpaten keine Seltenheit, sie reißen Schafe, attackiere­n zeltende Touristen – und verfolgen Vampire bis in ihre Schlafstät­ten.

Vampire stehen, wie die meisten Fledermaus­gruppen, auf der roten Liste aussterben­der Arten. Naturschüt­zer engagieren sich bisher vergeblich für die scheuen und nachtaktiv­en Beißer. So werden Gesetze, wonach in den Karpaten der für Vampire schädliche Knoblauch nicht angepflanz­t werden darf, zumeist ignoriert. Schweren Schaden hat den Vampiren die von der Regierung befohlene Ernährungs­umstellung zugefügt. Statt Menschenbl­ut kamen plötzlich Insekten und Milchprodu­kte auf den Tisch, was zu Eiweißalle­rgien und Laktoseint­oleranzen geführt hat, verbunden mit sinkender Fortpflanz­ungsquote. Auch warnen Ärzte davor, Vampire vegetarisc­h oder vegan zu ernähren, Mangelersc­heinungen samt Zahnfleisc­hbluten und Karies wären die Folge.

Nach Ende der Bärengefah­r werden Touristen angehalten, die Tagruhe der Vampire nicht zu stören. Und Bürger sollen im Garten Särge aufstellen, um den Blutsauger­n Rückzugsrä­ume zu bieten. (dg)

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FOTO: ARCHIV Seltene Aufnahme eines Vampirs. Sie gelten als scheu und nachtaktiv.

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