Wirtschaft rechnet mit 500 000 neuen Jobs
NÜRNBERG/BERLIN (dpa/ AFP) - Auch die deutsche Wirtschaft sieht die gut laufende Konjunktur in diesem Jahr als Jobmotor. Den Optimismus der Bundesagentur für Arbeit (BA) teilt sie aber nicht im selben Maße, wie eine Umfrage des Deutschen Industrieund Handelstages (DIHK) ergab. Danach rechnen die deutschen Unternehmen 2017 mit rund 500 000 neuen Stellen. Das wären etwas weniger als im Vorjahr, aber deutlich mehr als 2015. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sagte der „Rheinischen Post“, „Haupttreiber der erfreulichen Beschäftigungsentwicklung bleiben die Dienstleistungsbranchen“.
Allein 130.000 neue Stellen wollen der DIHK-Umfrage zufolge Gesundheits- und Sozialdienstleister wie Krankenhäuser, Arztpraxen, Kindertagesstätten und Betreuungsheime schaffen. Ebenso viele neue Jobs wird es demnach bei unternehmensbezogenen Dienstleistern geben – etwa in Werbeagenturen, Marktforschungsinstituten, bei Wirtschaftsprüfern oder Sicherheitsunternehmen.
Allerdings: Mehr als jeder zweite Betrieb sieht laut DIHK-Umfrage seine Geschäftsentwicklung durch den Fachkräftemangel gefährdet. Der Mangel an geeignetem Personal zementiere sich als „TopRisiko“, so Wansleben, der die Stärkung der dualen Ausbildung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf fordert.
Noch mehr Jobwachstum traut die Bundesagentur für Arbeit der deutschen Wirtschaft zu. Basierend auf der Frühjahrsprognose ihres hauseigenen Forschungsinstituts von Ende März geht die Nürnberger Bundesbehörde bis zum Jahresende von einem Plus von 667 000 Erwerbstätigen aus.