Bleiben dürfen und gehen müssen
Die Asylentscheider (Di., Arte, 21.15 Uhr) –
Es ist kein leichter Job, den die 1800 Entscheider des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) täglich machen. Immer richtig zu entscheiden, ist fast unmöglich. Die Menschen, die ihnen gegenüber sitzen, sind ängstlich und verzweifelt. Die Prüfungssituation ist für niemanden leicht, aber extrem wichtig, denn sie entscheidet über die Chance auf ein neues Leben oder die Rückkehr in Krieg und Armut. Wer um Asyl bittet, muss hier glaubhaft machen, in seiner Heimat verfolgt worden zu sein. Antragsteller und Entscheider sitzen sich nur ein einziges Mal gegenüber - die Entscheider nutzen außer dem Gesetz nur ihren gesunden Menschenverstand.
Die Filmemacherinnen Sandra Budesheim und Sabine Zimmer stellen zwei dieser Entscheider vor und zeigen das Qualifizierungszentrum in Nürnberg, wo neue Mitarbeiter auf ihre Arbeit in den Außenstellen vorbereitet werden. In der Reportage kommen außerdem auch Asylsuchende und eine Rechtsanwältin zu Wort. Der Film gibt Einblick in den gesamten Entscheidungsprozess von der Anhörung bis zum Bescheid und zeigt, dass es keine Schnellschüsse sind, die zu „bleiben dürfen“oder „gehen müssen“führen. Eine sehenswerte Reportage über Menschen, die täglich große Politik für einzelne Menschen umsetzen müssen, über Zwänge und über Gerechtigkeit.