Hier dreht sich alles nur ums Schweinchen
Pétanque-Club Kugelhupf veranstaltet sein erstes Bouleturnier auf dem Schießwasen
ELLWANGEN - Der Pétanque-Club Kugelhupf Ellwangen hat auf dem Schießwasen beim Wellenbad sein erstes Bouleturnier für Zweiermannschaften ausgetragen. 64 Mannschaften nahmen teil. Vorsitzender Rudolf Salenbauch freute sich über diesen Erfolg: „Wir haben schwer vor, wieder ein Turnier zu machen.“Gewonnen haben Ralf Bauer und Noureddine Abouyoub aus Heubach und Stuttgart.
Nur 37 Mitglieder hat der Pétanque-Club. Da war die Ausrichtung eines Bouleturniers natürlich eine große Herausforderung. „Wir haben 44 Felder gesteckt“, berichtete der zweite Vorsitzende, Wolfgang Kirsch, über die umfangreichen Vorbereitungen. Das reicht für 88 Mannschaften. Wert gelegt wurde dabei auf südfranzösisches Flair mit sommerlichen Speisen der Weinstube Kanne.
Gekommen waren Boulespieler aus dem ganzen süddeutschen Raum, aus Backnang, Schorndorf, Stuttgart, Ulm, Tübingen und Freiburg ebenso wie aus Heidelberg, Offenburg, und Landsberg am Lech. Selbst aus Münster und aus dem französischen Strasbourg reisten Teilnehmer an. Darunter waren auch hochkarätige Spieler aus der Bundesliga und sogar ein Nationalspieler. „Man trifft sich immer wieder auf Turnieren“, sagte Salenbauch über diese große, bunte Familie der Boulespieler.
Ein Sport, der Generationen verbindet
Gregor Strempel aus Offenburg freute sich: „Der Platz ist wirklich hervorragend.“Pétanque sei ein schöner, generationenübergreifender Sport, bei dem jeder mitspielen könne, vom Anfänger bis zum Profi, und den man bis ins hohe Alter betreiben könne. „Es ist kein Leistungswettbewerb, es ist ein sehr fairer Sport, ein entspanntes Miteinander, und trotz allem ambitioniert.“Strempel spielt seit 1999, und ist Mitglied im Ellwanger Pétanque-Club. Ebenso wie der 46-jährige Syrer Hamzeh Al Abli aus Damaskus, der seit September 2016 dabei ist und sich im Verein voll integriert fühlt: „Es macht Spaß.“Der Architekt und Künstler wohnt in Ellwangen.
Gespielt wurde auf circa vier Meter breiten und zwölf Meter langen, geschotterten Kalkböden nach Schweizer System. Die Gegner wurden ausgelost. Jede Zweiermannschaft muss vier Spiele absolvieren. Immer geht es um das Schweinchen (cochonnet). Wer mit seiner 680 bis 800 Gramm schweren Edelstahlkugel am nächsten dran liegt, punktete. Und wer als Erstes 13 Punkte erreicht, hat gewonnen.
In der zweiten Runde treten Verlierer gegen Verlierer und Gewinner gegen Gewinner an. Am Ende landete das Team Toan Tran und Ekaphon Pinkaeo aus Regensburg/ Augsburg auf Platz zwei, Dritte wurden Etienne Feyertag und Tom Schlang aus Strasbourg. Georg Zeller und Rudolf Salenbauch aus Ellwangen erreichten den 43. Platz, Arvid Ilg und Martin Ilg aus Ellwangen Platz 64. Dem Siegerteam winkten 500 Euro in bar. Und der KugelhupfWanderpokal. Dieser besteht aus zwei Teilen. Jeder ist eine Rarität und hat eine Verbindung zum PétanqueClub Kugelhupf. Der Sockel ist ein Stück eines Holzbalkens aus der mittelalterlichen Burg Ellwangen, dem Schafhof, auf dem der PétanqueClub angefangen hat zu spielen. Die Gugelhupf-Form aus Messing dagegen erinnert an den Namen Gugelhupf, aus dem der Vereinsname Kugelhupf entstand. „Wir backen lauter kleine Baby-Gugelhupfe“, verriet Wolfgang Kirsch: „Und die verschenken wir.“
„Das Turnier soll ab jetzt unsere Ellwanger Stadtmeisterschaft sein“, sagte Kirsch. Im nächsten Jahr wollen die Ellwanger in der Liga im württembergischen Boule-Verband eine Mannschaft stellen.