Reste im Wasserkocher sind unbedenklich
Weder schädliche Bakterien noch Schadstoffe aus den Geräten entdeckt
FRANKFURT (dpa) - Weg damit oder noch mal erhitzen? Der Umgang mit Restwasser im Wasserkocher spaltet die Gemüter der Deutschen. 53 Prozent der Befragten kippen das Wasser vom Vortag weg, 47 Prozent nutzen es weiter, wie aus einer Umfrage im Auftrag des SGS Instituts Fresenius hervorgeht. Dafür wurden 500 erwachsene Deutsche online befragt.
Weggeschüttet wird das Wasser vor allem, weil man die Kalkablagerungen unappetitlich findet. Außerdem wird befürchtet, im Wasser könnten sich schädliche Bakterien bilden, oder Schadstoffe aus dem Gerät könnten in das Wasser übergegangen sein. Manche sagen auch, sie würden den Geschmack des alten Wassers nicht mögen.
In der Umfrage gaben eher Frauen und jüngere Menschen an, das Wasser weiter zu nutzen. Männer und Menschen über 55 zählten häufiger zu den Befürwortern frischen Wassers.
Aus Sicht des Fresenius-Instituts ist das neuerliche Aufkochen kein Problem. Die Sorge vor Nickel und Bisphenol A aus dem Gerät sei unbegründet, teilte das Institut mit. Wichtig sei aber, dass Geräte das GS-Siegel trügen. Haushaltsgeräte, die am Institut für dieses Siegel getestet werden, wiesen „nur selten“problematische Belastungen auf, hieß es. Neben der Elektronik werde bei vielen Küchengeräten kontrolliert, ob die Materialien unbedenklich sind.
Auch bei der Angst vor Bakterien gibt das Institut Entwarnung: Zwar gebe es Keime aus der Umwelt, die sich über längere Zeit hinweg in Wasserkochern vermehren könnten. Durch erneutes Aufkochen würden diese in der Regel abgetötet. Für eine geschmackliche Beeinträchtigung gebe es keine wissenschaftlichen Belege. „Die Angst vor abgestandenem Kochwasser ist ein Relikt aus der Zeit der Tauchsieder und Teekessel“, so die Bilanz des Instituts.