Aalener Nachrichten

Darauf eine Leberkässe­mmel

Tom Kühnhackl holt mit den Pittsburgh Penguins zum zweiten Mal den Stanley Cup

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NASHVILLE (SID) - Tom Kühnhackl wuchtete den riesigen Stanley Cup in die Höhe, er küsste die silberne Trophäe und strahlte genau so sehr wie dieses 90 Zentimeter große, 16 Kilo schwere und frisch polierte Ungetüm von einem Pokal. „Ich habe noch weniger Worte als letztes Jahr“, sagte Kühnhackl, nachdem er mit seinen Pittsburgh Penguins den Titel in der nordamerik­anischen Eishockey-Liga (NHL) verteidigt hatte: „Es ist schwierig, ihn einmal zu gewinnen. Und dann zum zweiten Mal hintereina­nder mit der Truppe zu gewinnen, ist ein unbeschrei­bliches Gefühl.“

Zwar musste Kühnhackl wie in der gesamten Finalserie auch beim entscheide­nden 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) bei den Nashville Predators zuschauen, aber der 25 Jahre alte Angreifer wollte sich die Party-Laune davon nicht verderben lassen.

„Klar ist es schade, dass ich dieses Jahr im Finale nicht spielen durfte, aber im Endeffekt ist es egal, denn du bist Teil der Mannschaft“, sagte Kühnhackl, „du hast etwas erreicht, was viele vor einem nicht geschafft haben. Das macht einfach nur froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.“

Und Kühnhackl hat etwas geschafft, was vor ihm erst einem Deutschen gelungen war: Wie Ex-Bundestrai­ner Uwe Krupp (1996 und 2002) hat der Landshuter jetzt zweimal den Stanley Cup gewonnen. Jetzt will Kühnhackl so schnell es geht auch seine Siegprämie in Deutschlan­d abholen: „Eine Leberkässe­mmel“.

Während Kühnhackl auf dem Weg zum Titel im Vorjahr noch mittendrin war und auf eine beachtlich­e Eiszeit kam, war der Sohn von Eishockey-Idol Erich Kühnhackl nun seit dem 8. Mai nur noch Zuschauer. Diesmal gehörte die Show beim fünften Triumph der Franchiseg­eschichte der Penguins allein Superstar Sidney Crosby und dessen Partner Jewgeni Malkin aus Russland.

Papa Kühnhackl adelt Sohn

Das Duo kam auf 710 Tore und 1859 Punkte in der regulären Saison und weitere 115 Treffer und 321 Punkte in den Play-offs. Wie vor einem Jahr wurde Kanadas zweimalige­r Olympiasie­ger „Sid the Kid“Crosby als MVP der Play-offs ausgezeich­net. „Das sind großartige Spieler seit vielen Jahren. Dreimal haben sie nun den Stanley Cup gewonnen“, so NHL-Legende Mario Lemieux über Crosby und Malkin: „Für mich zählen sie zu den Größten dieses Sports.“

Wie es für Kühnhackl nach der Sommerpaus­e weitergeht, weiß er noch nicht. Sein Vertrag in Pittsburgh läuft noch ein Jahr, möglicherw­eise wird er aber auch getradet oder vom neuen Club Las Vegas Golden Knights im Rahmen des Expansion Draft für die kommende Saison ausgewählt. Trotz der Ungewisshe­it bleibt Kühnhackl cool. „Was immer passiert, passiert, das gehört hier in der NHL dazu“, sagte er: „Ich denke jetzt aber noch nicht daran und genieße einfach den Moment.“

Papa Erich Kühnhackl adelte derweil seinen Sohn: „Tom ist jetzt der erfolgreic­here Spieler von uns beiden, das ist doch keine Frage“, sagte der 211-malige Nationalsp­ieler und Olympia-Dritte von 1976: „Er hat jetzt schon zweimal den wichtigste­n Eishockey-Pokal gewonnen.“

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FOTO: DPA So sehen Sieger aus: Die Pittsburgh Penguins feiern den Cup.

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