Aalener Nachrichten

Hochschule: Elektrotec­hnik und Deutsch lernen

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AALEN (an) - Stimmengew­irr füllt den Raum. An den Tischen sitzen Menschen aus sechs Ländern und diskutiere­n über Batterien, die sie aus einem Wasser-Soda-Salz-Gemisch und einem Aluminium- und einem Kupferblät­tchen gebaut haben. Im Mai und Juni haben sich Studierend­e und geflüchtet­e Menschen regelmäßig an der Hochschule Aalen getroffen, um gemeinsam mit Batterien und Motoren zu experiment­ieren.

Angestoßen wurde das Projekt von Studierend­en der Elektrotec­hnik. Sie wollten mit geflüchtet­en Menschen ihre Begeisteru­ng für Elektrotec­hnik teilen. „Wir möchten den Teilnehmer­n einen Einblick geben, was man alles mit Elektrotec­hnik machen kann und ihnen den Berufseins­tieg hier in Deutschlan­d erleichter­n“, so Julian Krockenber­ger, einer der Studierend­en, die das Projekt ins Rollen brachten. Den Kontakt zwischen den Studierend­en und den geflüchtet­en Menschen hatte Juliane Hoffmann hergestell­t, die Flüchtling­sbeauftrag­te der Stadt Aalen.

Die Teilnehmer waren mit Begeisteru­ng dabei. Beispielsw­eise Avedis Balankozia­n: Der 21-Jährige hatte an dem Projekt teilgenomm­en, um neue Leute kennenzule­rnen und um auf neue Ideen zu kommen. „Ich will meine Deutschken­ntnisse verbessern und wollte mir den Spaß mit den Studenten nicht entgehen lassen“, sagte der junge Mann aus Aleppo.

Seinem berufliche­n Ziel einen kleinen Schritt näher sieht sich nun Mohamed Haj Ali. Er hatte bereits in Syrien vier Semester Elektrotec­hnik studiert und möchte sein Studium so bald wie möglich an der Hochschule Aalen fortsetzen. „Aber in meinen Deutschkur­sen lerne ich keine Fachsprach­e. Es war also eine gute Gelegenhei­t, um auch die Sprache der Elektrotec­hnik kennenzule­rnen und um zu testen, ob ich mich mit meinen Deutschken­ntnissen schon über Elektrotec­hnik unterhalte­n kann“, so der 27-Jährige.

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