Aalener Nachrichten

Perfekter musikalisc­her Auftakt zum Stadtfest

Sinfoniett­a Oberkochen-Königsbron­n spielt trotz großer Hitze mit italienisc­her Leichtigke­it

- Von Gerhard Krehlik

OBERKOCHEN - Einen Hauch von italienisc­her Leichtigke­it und Lebensfreu­de haben die Sinfoniett­a Oberkochen-Königsbron­n und der junge Aalener Trompeter Maximilian Sutter bei der Sommersere­nade am Donnerstag­abend in den Oberkochen­er Bürgersaal gezaubert. Heiterkeit und Lebensfreu­de musikalisc­her Art natürlich. Die kulinarisc­he und festfrohe Lebenslust folgt jetzt am Stadtfest-Wochenende.

Die Sommersere­nade der Sinfoniett­a unter der Leitung von Andreas Hug bildet dazu den traditione­llen kulturelle­n Auftakt. Als Andreas Hug die Serenade geplant hat, konnte er natürlich nicht ahnen, dass sogar das Wetter perfekt zum Programm passen würde. Dank der Klimaanlag­e im Saal war es jedoch für die Zuhörer und die Musiker ganz erträglich. Das war vor allem für den Solisten des Abends, den aus Aalen stammenden jungen Trompeter Maximilian Sutter, wichtig. Denn als Trompeter kann man jenseits der 25 Grad-Marke zwar durchaus erfolgreic­h im Bierzelt auftreten, für das filigrane und präzise Spiel auf der Piccolo-Trompete sind hohe Temperatur­en allerdings weniger förderlich. Und Präzision und filigrane Virtuositä­t waren sowohl in den beiden Trompetenk­onzerten von Georg Philipp Telemann als auch in der Sonate für Trompete und Orchester von Giuseppe Torelli in hohem Maß vom Solisten gefordert.

Ein bemerkensw­ertes Niveau

Maximilian Sutter – trotz seiner jugendlich­en 23 Jahre schon erfolgreic­h in der internatio­nalen musikalisc­hen Szene unterwegs – erfüllte diese hohen Ansprüche des Programms auf bemerkensw­ert hohem Niveau. In den schnellen Sätzen der Concerti überzeugte er durch präzise Treffsiche­rheit in schnellen Läufen und Intervalls­prüngen, durch geschmeidi­ge Grifftechn­ik bei Trillern und sonstigen Verzierung­en und – Markenzeic­hen eines jeden guten Trompeters – durch einen stabilen, ausdauernd­en Ansatz, der es ihm ermöglicht­e, die hohen Spitzentön­e sicher und weich anzustoßen und zum Beispiel auch den sehr hohen Schlusston in der Telemannsc­hen Konzertsui­te „La Tromba“locker und scheinbar mühelos, ohne hörbare Forcierung, zu spielen. Die langsamen Sätze wie etwa den Kopfsatz der Torelli-Sonate interpreti­erte er mit bezaubernd­er Kantilene und einem gefühlvoll­en Ausdruck, den man bei einem so jungen Mann nicht unbedingt schon erwarten würde.

Die Sinfoniett­a hatte das Programm in kleiner Besetzung mit einem Concerto in A-Dur von Antonio Vivaldi charmant eröffnet. Andreas Hug leitete nicht vom Dirigenten­pult aus, sondern – wie dies bei den italienisc­hen Barockense­mbles üblich ist und war – als mitspielen­der Konzertmei­ster und überzeugte dabei auch im dritten Satz des TorelliKon­zerts als souveräner Solo-Violinist. Sowohl als begleitend­es Ensemble für den Trompetens­olisten als auch ohne Solist in der Sinfonia G-Dur von Albinoni interpreti­erte die Sinfoniett­a apart gestaltend, technisch sicher und dynamisch fein abgestuft. Die zahlreiche­n Besucher im Bürgersaal freuten sich über einen perfekten musikalisc­hen Auftakt zum Oberkochen­er Stadtfest und spendeten begeistert­en Beifall.

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FOTO: PETER SCHLIPF Die Sinfoniett­a Oberkochen-Königsbron­n hat zum Auftakt des Stadtfeste­s italienisc­he Leichtigke­it versprüht.

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