Laupheimer Soldaten fliegen Spezialkräfte in den Einsatz
Der letzte von 15 neuen leichten Mehrzweckhubschraubern ist am Montag an das Hubschraubergeschwader 64 übergeben worden
LAUPHEIM - Den letzten von 15 neuen, leichten Mehrzweckhubschraubern vom Typ H145M hat der Hersteller Airbus Helicopters am Montag an die Bundeswehr übergeben. Die Maschinen sind speziell für Einsätze der Spezialkräfte ausgelegt und beim Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe (HSG) in Laupheim stationiert.
Die H145M erweitere das Fähigkeitsspektrum der Bundeswehr bei Krisenlagen im In- und Ausland, bei Geiselbefreiungen und der Evakuierung von Verwundeten, sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die zur Übergabezeremonie nach Laupheim gekommen war. Das Beschaffungsprojekt mit einem Gesamtvolumen von knapp 200 Millionen Euro liegt im Zeit- und Kostenplan. „Ich wünschte, es wäre immer so“, sagte die Ministerin. Im Dezember 2015 wurden die ersten zwei Maschinen geliefert, seither werden Piloten und technisches Personal ausgebildet und fliegerische Einsatzverfahren entwickelt. 2018 soll das Waffensystem einsatzbereit sein.
Die H145M (zwei Triebwerke, insgesamt 1140 PS, Höchstgeschwindigkeit 270 km/h) gilt als wendig und leise und basiert auf einer zivilen Version, die unter anderem von Rettungsdiensten und der Polizei geschätzt wird. Die für die Bundesluftwaffe gebauten Maschinen sind für landgestützte und maritime Spezialoperationen geeignet. Sie können bis zu neun Personen aufnehmen und verfügen über ein Abwehrsystem gegen infrarotgelenkte Raketen, ballistischen Schutz, eine leistungsfähige Sensorik für Aufklärungsmissionen und Vorrichtungen, an denen sich Soldaten abseilen können.
Das HSG 64 ist der einzige Verband der Bundeswehr, der den neuen Hubschrauber fliegt. Sowohl die Ministerin als auch der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, betonten, dass die Maschinen bei diesem Verband in besten Händen seien. Die Laupheimer Soldaten, die seit 2001 ein Kontingent in Afghanistan stellen, hätten außergewöhnliches Engagement bewiesen, um das neue Waffensystem schnell an den Start zu bringen. Mit der Stationierung in Laupheim werden etwa 130 Dienstposten neu geschaffen. Die 4. Fliegende Staffel des HSG, das die H145M einsetzt, zählt künftig zu den Spezialkräften der Bundeswehr.