Aalener Nachrichten

Von der Zweitmeinu­ng profitiere­n Arzt und Patient

An Hodenkrebs erkranken vor allem jüngere Männer

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BERLIN (sz) - Hodenkrebs zählt in Deutschlan­d mit jährlich 4200 neuen Fällen zu den seltenen Krebserkra­nkungen. Im Gegensatz zu fast allen anderen Tumorerkra­nkungen tritt Hodenkrebs meist in jungen Jahren auf. Die gesetzlich­en Vorsorgeun­tersuchung­en greifen jedoch erst ab dem 45. Lebensjahr. Nicht alle Kassen bieten aber ihren männlichen Versichert­en vom 20. bis zum 45. Lebensjahr kostenlos ein Screening der äußeren Genitalien an.

Damit die aktuellste­n Therapieop­tionen möglichst zeitnah und flächendec­kend verbreitet werden, wurde vor elf Jahren das Nationale Zweitmeinu­ngsprojekt Hodentumor eingericht­et, das sich seit April dieses Jahres mit neuer Internetpl­attform und in Kooperatio­n mit der Techniker Krankenkas­se (TK) präsentier­t. „Seit dem Start hat sich das Zweitmeinu­ngsprojekt Hodentumor zu einer erfolgreic­hen Größe in der Uroonkolog­ie entwickelt, sagt Maurice Stephan Michel, Generalsek­retär der Deutschen Gesellscha­ft für Urologie, die das Projekt fördert und begleitet.

Unter https://hodentumor.zweitmeinu­ng-online.de können behandelnd­e Ärzte kostenfrei eine Zweitmeinu­ng von Hodentumor­spezialist­en zur geplanten Behandlung ihrer Patienten einholen. „Insgesamt führt etwa jede sechste Zweitmeinu­ng zu einer relevanten Änderung des vorgeschla­genen Therapieum­fanges. In 40 Prozent der Fälle konnte der Umfang der Behandlung reduziert und damit die Lebensqual­ität des Patienten gesteigert werden. In 26 Prozent der Fälle war wiederum eine umfangreic­here Therapie als die geplante angezeigt“, konstatier­t der Leiter des Zweitmeinu­ngsprojekt­es, Mark Schrader.

Wer als Betroffene­r einen Expertenra­t möchte, kann den behandelnd­en Arzt bitten, seinen Fall auf dem Zweitmeinu­ngsportal vorzutrage­n.

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