„Gottfroh, dass es endlich losgeht“
Mit Geld für Sanierung der Ortsdurchfahrt Waiblingen geht bald ein Dauerbrenner zu Ende
AALEN-FACHSENFELD - Jahrelang ist die Waiblinger Ortsdurchfahrt ein Dauerthema und besonders für den Fachsenfelder Ortschaftsrat auch ein Dauerärgernis gewesen. Sie wurde sogar zum Politikum. Jetzt kommt ein Knopf dran: Das Land gibt rund 103 000 Euro Zuschuss für die Sanierung in Waiblingen, nach intensiven Verhandlungen der Stadt mit dem Land und zur „großen Freude im Aalener Rathaus“. Morgen soll im Ortschaftsrat und am 12. Juli im Technischen Ausschuss des Gemeinderats der Baubeschluss gefasst werden.
Fast abenteuerlich wirkt die dörfliche Ortsdurchfahrt: Weder Radnoch Gehweg an der Straße, die auch viele Lastwagen benutzen, marode und von Schlaglöchern übersäht ist der Belag. Nach der Ausschreibung der Bauarbeiten soll auf einer Länge von knapp 565 Metern innerhalb Waiblingens ein Gehweg entlang der Kreisstraße 3325 angelegt werden, damit auch ein sicherer Schulweg zur Bushaltestelle entsteht. Außerdem wird der Belag erneuert.
Thema seit dem Jahr 2009
2009 war klar, dass der Landkreis seinen Teil der Strecke im Bereich der Brücken bei der Scherrenmühle an der Ortsgrenze in Richtung Bundesstraße übernimmt. Dann stellte Fachsenfelds Ortsvorsteher Jürgen Opferkuch den im Rat einstimmig beschlossenen Antrag, die Sanierung im Ort weiterzuführen und die Straße zu verbreitern. Opferkuch und der Ortschaftsrat hatten mehrere Jahre für die Sanierung gekämpft, sie war quasi in jeder Sitzung präsent, es wurden viele Briefe nach Stuttgart geschrieben.
Rund 700 000 Euro hätte diese „große Lösung“gekostet. Wie Opferkuch erklärt, setzte die damalige Verwaltungsspitze einen Landeszuschuss voraus. Vor der Landtagswahl 2011 war ein Zuschuss in Aussicht gestellt worden. Nach dem Regierungswechsel wurde dann beschlossen, nur bereits bewilligte Bauvorhaben zu bezuschussen. Durch neue Auflagen und gestiegene Baukosten war die Baumaßnahme mittlerweile auf ein Volumen von 1,4 Millionen Euro angewachsen. Deshalb entschied man sich für die Lösung, bei der die Straßenbreite nicht verändert wird – für etwa eine halbe Million.
Opferkuch lobt Rentschler
„Es war viel Hin und Her“, sagt Opferkuch, dann seien auch noch neue, weitere Auflagen dazugekommen. Dass es nun mit der Sanierung bereits im Herbst losgehen soll, sei dem Einsatz des Oberbürgermeisters zu verdanken, erklärt Opferkuch, er habe ihn stets in den Stand der Verhandlungen eingebunden. Thilo Rentschler hatte intensiv mit Regierungspräsident Wolfgang Reimer verhandelt. „Gott froh“ist Opferkuch jetzt, dass die Sanierung demnächst beginnen kann. Es sei intern sehr viel gemacht worden, erklärt Opferkuch und verweist auf die Plakataktion der Waiblinger – „manche wurden ungeduldig und dachten, wir tun nichts. Dabei war das Gegenteil, der Fall.“In einer Pressemitteilung der Stadt klingt das schärfer. Darin erklärt Rentschler: „Mit Beharrlichkeit und sachlicher Argumentation haben wir letztendlich unser Ziel erreicht“, die jüngste Plakataktion in Waiblingen aber sei „der Sache nicht dienlich gewesen.“