Die Zeit drängt: Abenteuerland öffnet am Sonntag
Aufbauarbeiten der Sommeraktion gehen in die heiße Phase – Begleitheft wird heute in den Geschäften verteilt
AALEN - Noch ist von einem Abenteuerland in der Aalener Innenstadt nicht viel zu sehen. Doch bis zur Eröffnung der Sommeraktion „Aalen City Abenteuerland“des Innenstadtvereins Aalen City aktiv am Sonntag, 2. Juli, wird alles stehen, sagt Citymanager Reinhard Skusa bei einem Rundgang mit den „Aalener Nachrichten“. Bis es so weit ist, haben die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Stadtgärtnerei allerdings noch alle Hände voll zu tun. Die eine oder andere Attraktion wie der Limesturm vor dem Ärztehaus haben sie jedoch bereits aufgebaut. Fertig ist auch das 68 Seiten umfassende Begleitheft „Aalen City Abenteuerland“, das ab heute in den Geschäften verteilt wird.
„Die Sommeraktion ist in diesem Jahr organisatorisch ein erheblicher Kraftakt“, sagt Skusa. Auch für die Mitarbeiter des Bauhofs und der Stadtgärtnerei sei es eine enorme Leistung, den Aufbau neben ihrer täglichen Arbeit zu stemmen. „Wir kommen kaum im Ring herum“, sagt der Leiter der Stadtgärtnerei, Josef Kolbert. Die Spielgeräte müssten nach der Kulinarischen Meile wieder unter den Platanen auf dem Spitzenhausplatz aufgestellt werden und angesichts der Hitze seien mehrere Mitarbeiter täglich damit beschäftigt, Bäume und Pflanzen zu gießen. Nahezu täglich würden sich auch Bürger melden, dass doch bitte die Wiese vor ihrem Grundstück gemäht werden möchte. Und dann auch noch die Kür, die Sommeraktion bis Sonntag aufzubauen.
Doch Kolbert bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Er hat bereits etliche Sommeraktionen stemmen müssen. Das Abenteuerland wird für ihn allerdings die letzte sein. Dann geht er in Rente. Am Dienstag ist er mit seinen Mitarbeitern Josef Merz und Steffen Paß in der Beinstraße zu Gange. Auf einem Hügel aus Steinen und Schotter haben sie bereits das Gleis angebracht, auf dem die Lokomotive von Jim Knopf stehen wird. Darauf, dass diese von Lummerland endlich in Aalen eintrudelt, wartet Kolbert an diesem Tag vergeblich. Keine Spur zu sehen ist bislang auch von den zahlreichen Blumen, die diesen Platz in ein Farbenmeer verwandeln werden. Und auch der große, neben dem Hügel liegende Hinkelstein, der, wie Kolbert scherzt, ans Matterhorn erinnert, muss noch per Bagger hoch gehievt werden.
„Wir kommen kaum im Ring herum“,
Sand für Strand fehlt noch
sagt Josef Kolbert, Leiter der Stadtgärtnerei. Aufgehübscht werden muss auch noch die gegenüberliegende Chill-out-Area. Unter anderem mit einem Sun Divan, sagt Skusa. Alle Hände voll zu tun hat Kolbert auch mit Blick auf den Strand vor der Kreissparkasse Ostalb. Einst als sogenannter Lido di Communale vor dem Rathaus ins Leben gerufen, erlebt dieser hier bei der Sommeraktion ein Revival. Rund 1000 Tonnen Sand, Palmen, Spielgeräte und Sonnensegel sorgen hier vor allem für Daheimgebliebene für ein echtes Urlaubsfeeling. Den Sand dafür muss Kolbert allerdings noch bestellen. „Die Vorräte, die wir hatten, wurden in die städtischen Spielplätze eingebaut.“
Weit fortgeschritten sind die Aufbauarbeiten am Storchenplatz. Ganz zur Freude des sechsjährigen Jakob Schmidt und seiner einjährigen Schwester Lisa aus Hüttlingen. Sie sind die Ersten, die unter dem Motto Abenteuer „(T)Raum-Wald“am Dienstag auf den Holzstämmen klettern dürfen. „Diesen Abenteuerbereich haben Auszubildende des Stadtwaldes unter der Leitung des Stadtförsters Frieder Weinbrenner kreiert“, sagt Skusa. Hier können Kinder spielen und in einer Hängematte träumen. Verschiedene Bauten aus Holz und andere aus dem Wald stammende Materialien bringen ihnen zudem das Abenteuer Wald nahe.
Ein Highlight ist für Skusa das Abenteuer Tiefer Stollen. Das Besucherbergwerk nachzubauen, sei natürlich ein Ding der Unmöglickeit. Aber im Vodafone-Shop in der Mittelbachstraße kann man sich auf eine virtuelle Reise durch dieses machen. Ein auf Folie aufgeklebtes Foto der Sehenswürdigkeit prangt seit Montag im Schaufenster. Ganz zur Verwunderung vieler Kunden, sagt der Inhaber Rainer Schoch. Im Laden hat er bereits auch die beiden 3D-Brillen der Firma Zeiss deponiert, mit der die Besucher das Innere des Bergwerks in einer spannenden 360-Grad-Panoramatour erleben können. Wem es dabei schwindelig wird, kann sich an der im Laden angebrachten Stange festhalten, scherzt Skusa. Im Außenbereich des Geschäfts sollen zudem noch Schienen verlegt und eine mit Blumen geschmückte Lore aufgebaut werden.
Von einer Unterwasserwelt ist im Geschäft Mode Funk noch nichts zu sehen. Hier soll es am Donnerstag mit den Arbeiten los gehen. Für die Sommeraktion wird das Atrium als größtes Trockenaquarium der Welt aufwendig gestaltet, sagt der Inhaber Tobias Funk. Ausgestattet mit Pflanzen und Fotos kommen hier Eltern mit ihren Kindern heimischen Fischen wie der Bachforelle, dem Karpfen und dem Barsch näher. Die Fläche für die Sommeraktion zur Verfügung zu stellen und diese wieder als Blickfang für die Kunden zu kreieren, sei für ein Glücksgriff gewesen, sagt Funk. Bis vor drei Monaten hat hier noch ein großer Baum gestanden. „Doch im Zuge der Sanierung der Tiefgarage musste dieser entfernt werden, da die Wurzeln die Abdichtung der Decke kaputt gemacht haben“, erzählt Funk. Er möchte das Atrium auch nach der Sommeraktion beleben. Nicht mit Fischen, aber als Lounge für seine Kunden.
Sommeraktion
In ein riesiges Schmetterlingshaus wird sich das Mercatura verwandeln. „Die Arbeiten hierzu werden am Donnerstag starten“, sagt Skusa. Echte Schmetterlinge werden hier nicht durch die Passage schwirren. Aber viele bunte Fotos machen Lust auf die Ausstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz im Umwelthaus. Zudem soll die Balustrade des Einkaufscenters als riesige Blumenwiese gestaltet werden.
Wirrgarten wird zu Wir-Garten
Erstmals eingebunden in die Sommeraktion ist auch das Projekt SubKULTan der katholischen Betriebsseelsorge Ostwürttemberg zur gesellschaftlichen Teilhabe von arbeitslosen Menschen, das im Jahr 2014 gestartet wurde. In diesem Jahr hat eine Gruppe von Langzeitarbeitslosen und Rentnern ein Labyrinth gebaut, das bereits jetzt schon vor dem Haus der katholischen Kirche zu bestaunen ist. Überraschende Begegnungen in den Gängen des Wirrgartens machen diesen auch zu einem Wir-Garten, durch den rund um die Uhr geirrt werden kann.
Auf die Sommeraktion ist Skusa mächtig stolz. Vor allem auch auf die phänomenale Vielfalt an Veranstaltungen, die diese begleiten. An Bord sind auch die „Aalener Nachrichten“. In dem Schaufenster deren Geschäftsstelle grüßt seit Montag der Aalener Spion. Seinen Kopf können Kinder in Zusammenarbeit mit dem Atelier Malsein während der Sommeraktion gestalten. Die geht bis Sonntag, 27. August, und wird am Sonntag, 2. Juli, ab 11.30 Uhr im Rahmen des ersten Aalener rAAdEvents auf dem Marktplatz eröffnet.