Neues Gewerbegebiet: Hofener sagen Nein
Flächennutzungsplan: „Staudenfeld-Nord“wäre mit knapp 17 Hektar die größte Gewerbefläche im Aalener Tal
AALEN-HOFEN (lem) - Es eine ordentliche Fläche: „Staudenfeld-Nord“zwischen Wagenrain und Kellerhaus nördlich von Hofen zwischen Westumgehung und L 1029. Knapp 17 Hektar potenzielle Gewerbefläche und damit die größte im Aalener Talbereich. Im Hofener Ortschaftsrat sieht man das mögliche Gewerbegebiet im Flächennutzungsplan aber mehr als kritisch – es wird sogar abgelehnt.
Die Verwaltungsgemeinschaft Aalen-Essingen-Hüttlingen schreibt gerade den Flächennutzungsplan (FNP) für die kommenden 15 Jahre fest, zwei Jahre wird dieses Prozedere im Idealfall dauern. Darum geht es dabei: Der FNP ist ein „vorbereitender Bauleitplan“für die künftige Bodennutzung, er ist die Basis für die Stadtentwicklung im gesamten Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft.
Allzu viele mögliche Gewerbeflächen gibt es auf Aalener Stadtgebiet nicht, erklärt Alexander Krämer vom Stadtplanungsamt. Reserven gebe es noch in Ebnat, die Erschließung sei aber auf dem karstigen Härtsfeld aufwendig. Außerdem sei es ein Wunsch der Stadt, auch im nördlichen Raum Flächen anbieten zu können. Krämer räumt ein, dass ein Gewerbegebiet im Bereich des Kellerhauses „umstritten“sei. Auch in der Begründung zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans durch ein Ellwanger Planungsbüro wird das Gebiet insgesamt „mit hohen Einschränkungen“bewertet. So sei etwa die städtebauliche Einbindung nur eingeschränkt über die angrenzende Fläche (im Bereich Nördlinger Straße) möglich, außerdem würden viele landwirtschaftliche Flächen verloren gehen.
„Darunter will niemand bauen“
Ortsvorsteher Patriz Ilg geht noch weiter: Es komme „nicht in frage“. Zum einen, weil so erhebliche Flächen für die Verkehrserschließung (Anund Abfahrt) nötig wären, dass am Ende gar nicht mehr viel eigentliche Gewerbefläche übrigbleiben würde. Zum anderen verläuft über das Gebiet eine 110-KV- und eine 380-KV-Starkstromleitung – „darunter will niemand bauen, der Abstand wäre viel zu groß“. Und vor allem: „Ich halte nichts von einer Zerstückelung durch diese grundhässlichen Gewerbegebiete.“Diese Gewerbegebiet-„Kleckse“würden einen Ort verunstalten. Lieber solle man in Waldhausen oder Ebnat entwickeln, solche Gewerbegebiete zu konzentrieren, läge ja auch im Trend, das sehe man in Ellwangen.
Georg Stock ärgerte sich darüber, dass es immer weniger landwirtschaftliche Flächen gibt, die „gute Tallage“zugebaut wird und die Landwirte in Hanglagen und in Waldnähe gedrängt würden, wo sie immer stärker von Naturschutzauflagen behindert würden. Schließlich stimmte der Rat dafür, die Fläche „G 4“aus der FNPFortschreibung zu nehmen.