Barrierefrei spielen an der Friedensschule
Geschätzte 700 000 Euro sollen vor allem von „Aktion Mensch“finanziert werden
AALEN-UNTERKOCHEN - Sehr stolz über das bürgerschaftliche Engagement in Unterkochen hat sich Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik im Ortschaftsrat geäußert. Der konkrete Grund: Unter Führung des Freundeskreises der Kocherburgschule ist auf dem Schulhof der Friedensschule der Bau eines barrierefreien Spielplatzes geplant. Finanziert werden soll das Projekt mit geschätzten Kosten von 700 000 Euro vor allem aus Stiftungsmittel der „Aktion Mensch“.
Die Idee seitens des Freundeskreises für einen barrierefreien Spielplatz entstand aufgrund der Erzählung einer Mutter, deren Kind nur sehr schwer die Schule besuchen konnte, da es sich den Fuß gebrochen hatte. Daraus ergab sich die Frage was man für Kinder tun kann, die dauerhaft behindert sind. Da sich im Ort eine kleine Einrichtung der Lebenshilfe befindet, der Körperbehindertenverein Ostwürttemberg ganz in der Nähe der Friedensschule seinen Standort hat und auch ein Kindergarten in der Nachbarschaft liegt, kam man auf den Gedanken im Zuge der Inklusion auf dem Schulhof der Friedensschule einen „Platz für alle“zu bauen.
Mit zwei Sinnen erfassen
Zur Finanzierung wurden bereits Anfragen bei verschiedenen Stiftungen wie beispielsweise der „Aktion Mensch“gestartet. Im Ortschaftsrat ging es jetzt um die konkreten Planungen. Dazu sagte Rudi Kaufmann, Leiter des städtischen Umwelt- und Grünflächenamtes, dass das Gesamtkonzept auf das „Zwei-Sinne-Prinzip“abgestimmt sei. Alle Einbauten seien mit mindestens zwei Sinnen erfassbar.
Insektenhotel geplant
Wesentliche Gestaltungsmerkmale in den fünf Bereichen sind ein Schaukelparcours, teilweise auch für Rollstuhlfahrer, ein Fun-Court, Sitz- und Spielbereiche für Menschen mit und ohne Behinderung, Bodenmarkierungen für Boden- und Hüpfspiele, ein stufenloser Hauptzugang zum Gelände, eine Kletterwand, ein ruhiger Sitzbereich mit Rollstuhlkarussell und ein Ruhe- und Aufenthaltsbereich mit Hochbeeten, Duftpflanzen, blühenden Hochstämmchen und Insektenhotel.
„Es ist ein sehr spezielles Projekt“, meinte Rudi Kaufmann. Dass man dafür voraussichtlich Stiftungsgelder bekomme, sei ein „Glücksfall“. Die Stadt Aalen beteilige sich nach Plan mit 70 000 Euro (zehn Prozent) an den geschätzten Baukosten. Die Unterhaltspflicht liege dann ebenfalls bei der Stadt. Der Ortschaftsrat stimmte den vorgelegten Planungen einmütig zu.
Der nächste Schritt ist jetzt die konkrete Beantragung von Stiftungsmitteln durch den Freundeskreis. Mit einer Förderzusage ist innerhalb von sechs Monaten zu rechnen. Bei einem positiven Bescheid könnte somit das Projekt im Jahr 2018 umgesetzt werden.