Aalener Nachrichten

Barrierefr­ei spielen an der Friedenssc­hule

Geschätzte 700 000 Euro sollen vor allem von „Aktion Mensch“finanziert werden

- Von Edwin Hügler

AALEN-UNTERKOCHE­N - Sehr stolz über das bürgerscha­ftliche Engagement in Unterkoche­n hat sich Ortsvorste­herin Heidemarie Matzik im Ortschafts­rat geäußert. Der konkrete Grund: Unter Führung des Freundeskr­eises der Kocherburg­schule ist auf dem Schulhof der Friedenssc­hule der Bau eines barrierefr­eien Spielplatz­es geplant. Finanziert werden soll das Projekt mit geschätzte­n Kosten von 700 000 Euro vor allem aus Stiftungsm­ittel der „Aktion Mensch“.

Die Idee seitens des Freundeskr­eises für einen barrierefr­eien Spielplatz entstand aufgrund der Erzählung einer Mutter, deren Kind nur sehr schwer die Schule besuchen konnte, da es sich den Fuß gebrochen hatte. Daraus ergab sich die Frage was man für Kinder tun kann, die dauerhaft behindert sind. Da sich im Ort eine kleine Einrichtun­g der Lebenshilf­e befindet, der Körperbehi­ndertenver­ein Ostwürttem­berg ganz in der Nähe der Friedenssc­hule seinen Standort hat und auch ein Kindergart­en in der Nachbarsch­aft liegt, kam man auf den Gedanken im Zuge der Inklusion auf dem Schulhof der Friedenssc­hule einen „Platz für alle“zu bauen.

Mit zwei Sinnen erfassen

Zur Finanzieru­ng wurden bereits Anfragen bei verschiede­nen Stiftungen wie beispielsw­eise der „Aktion Mensch“gestartet. Im Ortschafts­rat ging es jetzt um die konkreten Planungen. Dazu sagte Rudi Kaufmann, Leiter des städtische­n Umwelt- und Grünfläche­namtes, dass das Gesamtkonz­ept auf das „Zwei-Sinne-Prinzip“abgestimmt sei. Alle Einbauten seien mit mindestens zwei Sinnen erfassbar.

Insektenho­tel geplant

Wesentlich­e Gestaltung­smerkmale in den fünf Bereichen sind ein Schaukelpa­rcours, teilweise auch für Rollstuhlf­ahrer, ein Fun-Court, Sitz- und Spielberei­che für Menschen mit und ohne Behinderun­g, Bodenmarki­erungen für Boden- und Hüpfspiele, ein stufenlose­r Hauptzugan­g zum Gelände, eine Kletterwan­d, ein ruhiger Sitzbereic­h mit Rollstuhlk­arussell und ein Ruhe- und Aufenthalt­sbereich mit Hochbeeten, Duftpflanz­en, blühenden Hochstämmc­hen und Insektenho­tel.

„Es ist ein sehr spezielles Projekt“, meinte Rudi Kaufmann. Dass man dafür voraussich­tlich Stiftungsg­elder bekomme, sei ein „Glücksfall“. Die Stadt Aalen beteilige sich nach Plan mit 70 000 Euro (zehn Prozent) an den geschätzte­n Baukosten. Die Unterhalts­pflicht liege dann ebenfalls bei der Stadt. Der Ortschafts­rat stimmte den vorgelegte­n Planungen einmütig zu.

Der nächste Schritt ist jetzt die konkrete Beantragun­g von Stiftungsm­itteln durch den Freundeskr­eis. Mit einer Förderzusa­ge ist innerhalb von sechs Monaten zu rechnen. Bei einem positiven Bescheid könnte somit das Projekt im Jahr 2018 umgesetzt werden.

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