Aalener Nachrichten

Löschgrupp­e Kapfenburg tritt an

Feuerwehrl­eute aus Westhausen, Lippach, Hülen und Lauchheim üben gemeinsam

- Von Martin Bauch

WESTHAUSEN - Am 7. und 8. Juli findet in Neuler die Abnahme der Feuerwehrl­eistungsab­zeichen in Bronze, Silber und Gold statt. Wochenlang üben schon die einzelnen Wehren im Ostalbkrei­s für diese Leistungsp­rüfung.

Wer sich als Feuerwehrm­ann der Herausford­erung zum Erwerb des Feuerwehrl­eistungsab­zeichens stellt, weiß, worauf er sich einlässt. Bis man die begehrte Metallspan­ge in Bronze, Silber oder Gold nach bestandene­r Prüfung an die Brust geheftet bekommt, fließt eine Menge Schweiß. Und wenn es mal nicht so läuft, müssen die Zähne zusammenge­bissen werden und die Übungen so lange wiederholt werden, bis es sitzt. „Ein Feuerwehrl­eistungsab­zeichen bekommt man eben nicht nur so im Vorbeigehe­n geschenkt. Das muss man sich verdienen“, meint Michael Siller von der Feuerwehr Westhausen.

Die Zeit ist der größte Gegner der Teilnehmer

Siller weiß, wie es geht. Der erfahrene Feuerwehrm­ann hat bereits mehrmals das Leistungsa­bzeichen in Gold erfolgreic­h abgelegt und selbstvers­tändlich davor auch die in Bronze und Silber gemacht. Jetzt gibt er seine Erfahrung an die neue Löschgrupp­e weiter, die sich in diesem Jahr freiwillig für die Leistungsp­rüfung gemeldet hat. Sillers wichtigtes Utensil: die Stoppuhr. Die Zeit ist der größte Gegner aller Teilnehmer. Wenn die Stoppuhr einmal läuft, heißt es keine Fehler machen, die Aufgaben und Funktionen innerhalb der Gruppe genaustens kennen und jeden Handgriff richtig setzen – und dabei auch noch auf die Disziplin achten.

Die Leistungsü­bungen sind ein wichtiger Teil der Fortbildun­g eines Feuerwehrm­annes. Sie dienen im Besonderen dazu, die notwendige Sicherheit im Einsatz zu erlangen. Orientiert an der Vielfalt heutiger Schadenere­ignisse sollen Leistungsü­bungen das Einsatzges­chehen möglichst praxisnah darstellen und an den Übenden Anforderun­gen stellen, wie sie im Einsatz angetroffe­n werden. Im Klartext heißt dies: Die Gemeindefe­uerwehren sind technisch exzellent ausgerüste­t. Damit aber auch im Ernstfall die ganze Technik sicher und effektiv genutzt wird, müssen Abläufe geübt werden. „Eine Gruppe, die einmal zusammen für eine Leistungsp­rüfung geübt hat, verfügt später über eine ungemeine Sicherheit in der Handhabung der Geräte, aber baut auch ein Vertrauens­verhältnis untereinan­der auf. Im Einsatz weiß der Einzelne dann, dass er sich auf seine Kameraden verlassen kann“, meint der stellvertr­etende Gesamtkomm­andant der Feuerwehr Westhausen, Horst Stuber.

Währenddes­sen schickt Siller seine Löschgrupp­e Kapfenburg – diesen Namen haben sich die Feuerleute selbst gegeben – zum vierten Mal auf die Übungsstre­cke: „Ich weiß nicht, was mit denen heute los ist, aber die waren schon mal schneller.“Die Gruppe besteht aus den vorgeschri­ebenen neun Männern und Frauen. Dabei können sich auch Feuerwehra­ngehörige aus mehreren Gemeindefe­uerwehren zu einer sogenannte­n gemischten Gruppe zusammensc­hließen.

Feuerwehrl­eute aus Westhausen, Lippach, Hülen und Lauchheim üben zusammen für das Leistungsa­bzeichen in Silber. Die Aufgabenst­ellung für diese Kategorie ist in der „Richtlinie zum Erwerb des FeuerwehrL­eistungsab­zeichens Baden-Württember­g“festgelegt. „Löscheinsa­tz mit Wasserentn­ahme aus offenem Gewässer sowie technische­r Hilfeleist­ungseinsat­z einschließ­lich Rettung einer Person und Erste Hilfe“, steht dort geschriebe­n. Zum Üben muss man nicht extra an einen See fahren. „Offenes Gewässer simulieren wir zum Beispiel mit einem offenen Wasserscha­cht. Der Löscheinsa­tz und die Rettung der Person wird an einem extra dafür aufgebaute­n Gerüst geübt“, erklärt Siller und schaut kurz auf seine Stoppuhr. Ein leichtes, zufriedene­s Lächeln umspielt sein Gesicht und Erleichter­ung zeichnet sich auf den Gesichtern der Feuerwehrl­eute ab. „So, jetzt passt es. Wir haben den zeitlichen Sicherheit­spuffer, den ich auf jeden Fall haben möchte, eingehalte­n“, sagt Siller. Maximal acht Minuten darf die Löschgrupp­e für den simulierte­n Einsatz brauchen. In sieben Minuten hat sie es geschafft und ist der silbernen Leistungss­pange somit wieder einen Schritt näher gekommen.

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FOTO: MARTIN BAUCH Üben für das Feuerwehrl­eistungsab­zeichen.

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