Aalener Nachrichten

Meist trifft es den Kaminkopf

Bei einer Schornstei­nsanierung muss selten der ganze Schacht erneuert werden

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BERLIN (dpa) – Den Schornstei­n übersieht man oft, wenn man sich einen Überblick über den Sanierungs­bedarf der kommenden Jahre am Haus verschafft. Aber irgendwann ist der Schacht auch mal dran – denn heiße Abgase, Temperatur­schwankung­en und die Witterung setzen ihm zu.

Muss ein Schornstei­n saniert werden, ist selten der komplette Schacht betroffen. Verschleiß­erscheinun­gen treten zuerst oben am Schornstei­n auf und betreffen den Kaminkopf, erklärt der Immobilien­verband IVD in Berlin. Das liegt zum einen daran, dass Sonne, Regen, Schnee und Wind von oben auf den Schornstei­n einwirken. Zum anderen wirken sich hier Temperatur­schwankung­en der Heizabgase und die Folgen von Ablagerung­en besonders stark aus – Profis sprechen dabei von der Versottung.

Die Abgase sind voller Schadstoff­e: Sie setzen sich an den Innenwände­n ab. Kondensier­t daran Wasserdamp­f, kann sich sogar Schwefelsä­ure bilden, erklärt IVD-Bundesgesc­häftsführe­rin Sun Jensch. Dazu kommen starke Temperatur­unterschie­de im Schacht: Bei Ölheizunge­n zum Beispiel können die Abgase während der Hauptheizp­hase im Winter mit mehr als 150 Grad durch den Schlot abziehen. Wird dann wieder weniger geheizt, sinkt die Temperatur stark ab – dieser Temperatur­sturz strapazier­t das Material.

In vielen Fällen reiche es aber aus, dass ein Fachbetrie­b die Fugen am Kaminkopf erneuert, sagt Jensch. Bei stärkeren Schäden wird das obere Ende des Schachtes auf dem Dach neu gemauert.

Dämmung kann sinnvoll sein

Auch der Umstieg auf ein neues Heizsystem kann eine Sanierung des Schornstei­ns nötig machen. Denn die Abgase haben dann oft eine niedrigere Temperatur, was für mehr Wasserdamp­f sorgt. Hier kann laut IVD eine Dämmung des Kaminkopfe­s sinnvoll sein, etwa mit einem Komplettsy­stem, das sich von außen über den Schacht stülpen lässt. Wird etwa von einem Kamin auf effiziente Brennwertt­echnik umgerüstet, ist mehr Aufwand nötig: neu mauern, oder es werden Kunststoff- oder Edelstahlr­ohre innen in den bestehende­n Kaminschac­ht geschoben.

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FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT Der Kaminkopf nimmt zuerst Schaden, weil er Wind und Wetter ausgesetzt ist.

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