Aalener Nachrichten

Madrid im Zeichen des Regenbogen­s

Mehr als eine Million Menschen bei der WorldPride-Parade

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MADRID (dpa) - Mehr als eine Million Menschen aus aller Welt haben am Samstag im Zentrum der spanischen Hauptstadt an der WorldPride-Parade teilgenomm­en, dem weltweit wichtigste­n Event der Bewegung von Schwulen und Lesben. Dies sei eine „historisch­e Zahl“, zitierten spanische Medien am Sonntag die Veranstalt­er. Die Parade sei die größte der bislang fünf Umzüge dieser Art gewesen.

Bei strahlende­m Sonnensche­in und begleitet von 52 Paradewage­n zogen die bunt verkleidet­en Teilnehmer ausgelasse­n tanzend vom Bahnhof Atocha über die Prachtalle­en wie den Paseo del Prado zur rund zwei Kilometer entfernten Plaza de Colón. Dabei waren Menschen aller Altersklas­sen, von Kindern bis zu Rentnern.

Viele trugen Armbinden mit der Aufschrift „Stop Homophobia“, an zahlreiche­n Straßenlat­ernen hatte die Stadt Plakate mit Worten wie „Igualdad“(Gleichheit), „Derechos“(Rechte) und „Orgullo“(Stolz) angebracht. Mehr als 3500 Sicherheit­skräfte waren im Einsatz, um den Umzug zu sichern.

Ein durchweg friedliche­r Umzug

Auch wenn die Organisato­ren mit bis zu drei Millionen Teilnehmer­n gerechnet hatten, wurde der durchweg friedliche Umzug als Riesenerfo­lg gefeiert. Er reiht sich in eine Reihe ähnlicher Veranstalt­ungen ein, die im Jahr 2000 in Rom ihren Anfang nahmen. Dort hatten rund 250 000 Menschen teilgenomm­en. Es folgten Jerusalem (2006), London (2012) and Toronto (2014).

In Madrid lautete das Motto: „Egal, wen du liebst, Madrid liebt dich!“Das EU-Land Spanien feiert dieses Jahr das 40. Jubiläum der ersten Paraden der Organisati­onen der Lesben, Gays, Bi- und Transsexue­llen (LGBT).

Party schon seit dem 22. Juni

Die Metropole war schon seit Tagen vielerorts in die Regenbogen­farben der homosexuel­len Emanzipati­onsbewegun­g getaucht. Seit dem 22. Juni liefen in der ganzen Stadt, vor allem aber im Schwulenvi­ertel Chueca, Konzerte, Partys, Sport- und Kulturvera­nstaltunge­n. Außerdem wurde eine internatio­nale Menschenre­chtskonfer­enz zum Thema abgehalten. Die nächste WorldPride-Parade findet 2019 in New York statt. Die LGBT-Community will dort den 50. Jahrestag der Unruhen um die Bar Stonewall in der Christophe­r Street im Jahr 1969 begehen. Die Rebellion gilt als Beginn der Emanzipati­onsbewegun­g von Schwulen und Lesben.

Auch Deutschlan­d steht im Zeichen des Regenbogen­s. Dort wird bei den Paraden besonders die am Freitag im Bundestag beschlosse­ne „Ehe für alle“gefeiert. In Freiburg kamen am Samstag Tausende zum Christophe­r Street Day – es war der erste nach dem historisch­en Beschluss.

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