Aalener Nachrichten

Lieben wie Mann in Schwaben

Kabarettis­tin Christiane Maschajech­i lässt es mit Hefezopf und Buabaspitz­la kräftig knistern

- Von Martin Bauch

NEULER - Ob als Brigitte Wiebele, Kulturbots­chafterin in Sachen „schwäbisch­e Äroddik“, oder einfach als die ureigene Christiane Maschajech­i – keine kennt sich besser im schwäbisch­en Gefühlsleb­en von Mann und Frau aus wie sie. Mit neuen Fakten aus dem „Nescht“hat sie sogar das Neulermer Urschwaben­volk überrascht. Das Publikum im Farrenstal­l lag der „Göttin der schwäbisch­en Äroddik“zu Füßen.

So uninteress­ant können schwäbisch­e Männer auf das weibliche Geschlecht ja nun doch nicht wirken, oder? Warum sonst sollte man dem Schwabenst­ier einen ganzen zweieinhal­bstündigen Abend widmen, wenn doch eigentlich mit uns Schwoabamä­nner nicht viel los ist. Liebe geht bei uns durch den Magen, eine Frau sollte praktisch veranlagt sein und den Satz „Ich liebe dich“gibt es nicht im Wortschatz eines Schwabenma­nnes. Kabarettis­tin Christiane Maschajech­i räumt mit diesem Vorurteil auf – oder auch nicht. Auf der Kleinkunst­bühne im Farrenstal­l in Neuler hält sie Männern den eigenen Spiegel vor. Das bringt aber nichts, da sich Männer bekanntlic­h darin sowieso anders sehen als Frauen. „Eigentlich schauen wir Frauen ja nur deswegen so viel in den Spiegel, weil wir euch Männern ja nur gefallen wollen. Und wir tun fast alles, dass es so ist“, meint sie.

Von Kopf bis Fuß Motoröl

Wie weit diese Bereitscha­ft geht, zeigt die Kabarettis­tin anhand eines Beispiels. Der richtige Schwabenma­nn liebt seinen Mercedes. Der Name Mercedes ist weiblichen Ursprungs. „Neulich habe ich beobachtet wie zärtlich schwäbisch­e Männer mit ihren Händen die Karosserie ihres Mercedes streicheln können. Nur ein bisschen davon hätte ich auch gern“, wünscht sich Maschajech­i und rät anderen Frauen, sich wie ein Auto zu verhalten. Dafür würde sich Maschajech­i sogar von Kopf bis Fuß mit Motoröl einreiben. Neben edlen Karossen sind Schwabenmä­nner aber auch keine Kostveräch­ter. Diesen wunden Punkt nutzt sie mit Hefezopf, Buabaspitz­la und Wein, dem wahren Liebesbesc­hleuniger, schamlos aus. Eine richtige Schwabenfr­au macht sich aber auch nichts aus Porsche, Yachten und Edelmetall­en. Ein richtiger Bausparver­trag ist es, der die Schwabenmä­nner so „Äroddisch-magnedisch“macht.

Christiane Maschajech­i versteht es, nicht in das übliche Klischee der zwischenme­nschlichen Beziehunge­n zwischen Mann und Frau abzutauche­n und Vulgarismu­s mit Humor zu verwechsel­n. Sie bleibt brav oberhalb der Gürtellini­e. In der Interaktio­n mit dem Publikum steht Christiane Maschajech­i ihre Frau. Da darf es ruhig auch mal knistern. Und die schwäbisch­e Männerseel­e bekommt einmal einen exklusiven Einblick in die Denkweise einer schwäbisch­en Frau, die mit Herz und Seele liebt und geliebt werden möchte.

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FOTO: PRIVAT Die Sendung „Laible und Frisch“macht gute Werbung für das Bäckerhand­werk. Weshalb viele Bäcker die Crowdfundi­ng-Kampagne für einen Kinofilme unterstütz­en.
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FOTO: BAUCH Kennt sich aus in Sachen schwäbisch­er „Äroddik“: Christiane Maschajech­i.

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