Lieben wie Mann in Schwaben
Kabarettistin Christiane Maschajechi lässt es mit Hefezopf und Buabaspitzla kräftig knistern
NEULER - Ob als Brigitte Wiebele, Kulturbotschafterin in Sachen „schwäbische Äroddik“, oder einfach als die ureigene Christiane Maschajechi – keine kennt sich besser im schwäbischen Gefühlsleben von Mann und Frau aus wie sie. Mit neuen Fakten aus dem „Nescht“hat sie sogar das Neulermer Urschwabenvolk überrascht. Das Publikum im Farrenstall lag der „Göttin der schwäbischen Äroddik“zu Füßen.
So uninteressant können schwäbische Männer auf das weibliche Geschlecht ja nun doch nicht wirken, oder? Warum sonst sollte man dem Schwabenstier einen ganzen zweieinhalbstündigen Abend widmen, wenn doch eigentlich mit uns Schwoabamänner nicht viel los ist. Liebe geht bei uns durch den Magen, eine Frau sollte praktisch veranlagt sein und den Satz „Ich liebe dich“gibt es nicht im Wortschatz eines Schwabenmannes. Kabarettistin Christiane Maschajechi räumt mit diesem Vorurteil auf – oder auch nicht. Auf der Kleinkunstbühne im Farrenstall in Neuler hält sie Männern den eigenen Spiegel vor. Das bringt aber nichts, da sich Männer bekanntlich darin sowieso anders sehen als Frauen. „Eigentlich schauen wir Frauen ja nur deswegen so viel in den Spiegel, weil wir euch Männern ja nur gefallen wollen. Und wir tun fast alles, dass es so ist“, meint sie.
Von Kopf bis Fuß Motoröl
Wie weit diese Bereitschaft geht, zeigt die Kabarettistin anhand eines Beispiels. Der richtige Schwabenmann liebt seinen Mercedes. Der Name Mercedes ist weiblichen Ursprungs. „Neulich habe ich beobachtet wie zärtlich schwäbische Männer mit ihren Händen die Karosserie ihres Mercedes streicheln können. Nur ein bisschen davon hätte ich auch gern“, wünscht sich Maschajechi und rät anderen Frauen, sich wie ein Auto zu verhalten. Dafür würde sich Maschajechi sogar von Kopf bis Fuß mit Motoröl einreiben. Neben edlen Karossen sind Schwabenmänner aber auch keine Kostverächter. Diesen wunden Punkt nutzt sie mit Hefezopf, Buabaspitzla und Wein, dem wahren Liebesbeschleuniger, schamlos aus. Eine richtige Schwabenfrau macht sich aber auch nichts aus Porsche, Yachten und Edelmetallen. Ein richtiger Bausparvertrag ist es, der die Schwabenmänner so „Äroddisch-magnedisch“macht.
Christiane Maschajechi versteht es, nicht in das übliche Klischee der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Mann und Frau abzutauchen und Vulgarismus mit Humor zu verwechseln. Sie bleibt brav oberhalb der Gürtellinie. In der Interaktion mit dem Publikum steht Christiane Maschajechi ihre Frau. Da darf es ruhig auch mal knistern. Und die schwäbische Männerseele bekommt einmal einen exklusiven Einblick in die Denkweise einer schwäbischen Frau, die mit Herz und Seele liebt und geliebt werden möchte.