Vetter hat die PS, die Röhler fehlen
PARIS (dpa) - Johannes Vetter hat Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler in Paris die Show gestohlen und fünf Wochen vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft ein Achtungszeichen gesetzt. Mit seinem ersten Sieg auf der Diamond-LeagueWelttour untermauerte der Olympiavierte aus Offenburg seinen Anspruch auf Medaillenplätze. Der 24-jährige Schützling von Bundestrainer Boris Obergföll siegte im Stade Charléty mit 88,74 Metern vor dem Tschechen Jakub Vadlejch (88,02) und dem deutschen Rekordmann Röhler. Der 25-Jährige aus Jena kam als Dritter auf 87,23 Meter – und war zufrieden. „Nach so einer harten und erfolgreichen Woche hat der Körper einfach nicht mehr hergegeben. Wenn dann zwei, drei PS fehlen, fehlt auch ein Stückchen Weite“, sagte er.
Im Dreisprung glänzte Max Heß. Der Chemnitzer belegte mit der Saisonbestweite von 17,07 Metern den dritten Platz und blieb nur 13 Zentimeter unter seinem persönlichen Rekord beim EM-Triumph 2016 in Amsterdam. Geschlagen geben musste sich der 20-Jährige nur den Amerikanern Christian Taylor (17,29) und Will Claye (17,18). Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe enttäuschte im Stabhochsprung als Siebter mit 5,52 Metern.
Eine schlechte Nachricht kam aus Halle: Für Cindy Roleder, Deutschlands beste Hürdensprinterin, ist die Saison wegen einer starken Entzündung des Ischiasnervs beendet.